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Wie Mexikos Kirche gegen das Coronavirus kämpft

Die Erzdiözese Mexiko-Stadt befreit die Gläubigen von der Sonntagspflicht. Flächendeckende Gottesdienst-Verbote gibt es aber nicht.
Feier zur Jungfrau von Guadalupe in Mexiko
Foto: Francisco Estrada (NOTIMEX) | Ein Gläubiger in einem traditionellen Kostüm nimmt an der Feierlichkeiten zur Erscheinung der Jungfrau von Guadalupe teil: Die Gottesdienste in der bekannten Wallfahrts-Basilika werden trotz Coronavirus aufrechterhalten.

Der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar Retes, hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus die Gläubigen von der Sonntagspflicht befreit. Die Kirchen in der Erzdiözese sollen weiterhin für das tägliche Gebet und die Gottesdienste geöffnet werden. „Aus diesem Grund bitte ich die Pfarrer, die heilige Messe sowohl am Sonntag als auch während der Woche zu den üblichen Zeiten zu feiern. Ich empfehle jedoch, den Anweisungen der Behörden zu folgen, und einen Mindestabstand von einem Meter zwischen den Teilnehmern einzuhalten“, so der Primas von Mexiko. Im Zweifel könne die heilige Messe auch im Freien gefeiert werden.

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Gottesdienst-Übertragungen aus der Basilika von Guadalupe

Darüber hinaus kündigte der Erzbischof die Übertragung von Gottesdiensten aus der Basilika von Guadalupe an. Die Gläubigen können diese Übertragungen über die Website der Basilika von Guadalupe und über die Facebook-Seiten der Basilika verfolgen. Der Primas forderte auch alle Pfarreien der Erzdiözese Mexiko-Stadt auf, die die Möglichkeit haben, ihre Messen online zu übertragen, sich dieser Initiative anzuschließen, damit ihre Gemeinden virtuell an der Feier teilnehmen können. Kinderkatechese, Exerzitien und andere kirchliche Veranstaltungen sollen aber unterbleiben.

Unterdessen hat der Rektor der Kathedrale von Mexiko-Stadt bereits am vergangenen Sonntag das als „Christo de la salud“ verehrte Kruzifix vor dem Hauptaltar der Kathedrale ausgestellt. Das Kruzifix ist bekannt für seine Fürsprache in Zeiten der Seuchen und wurde gegen die Cholera-Epidemie des 19. Jahrhunderts und in jüngerer Zeit gegen den Ausbruch des Influenzavirus H1N1 verehrt.

Es wird angenommen, dass die Verehrung des Kruzifix auf die Bruderschaft der Chirurgen und Apotheker in Mexiko-Stadt zurückgeht. Es wurde dann in die Kathedrale überführt, wo es als Heiligtum Neuspanien vor Epidemien bewahren sollte.

DT/ska

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