Der Theologe Christian Schaller warnt vor einer defizitären Schieflage des Begriffs der Reproduktion, wenn dieser in einer bloß mechanistisch-technischen Version Verwendung finde - „wenn das Machbare gegenwärtiger Technologien den Menschen zum Produkt von Laboren degradiert, in der Reproduktion nichts weiter ist als eine unpersonale und laborbedingte Weitergabe von notwendigen Informationen der Spezies Mensch an die nachfolgende Menschengeneration“. Dies schreibt der stellvertretende Direktor des Instituts Benedikt XVI. in einem Beitrag für die Beilage „welt&kirche“ in der kommenden Ausgabe der Tagespost.
Wo der Verweis auf Gottes Schöpfungstätigkeit zu finden ist
Die Weitergabe, in diesem Fall wohl besser die Konstruktion, des menschlichen Lebens werde zur reinen Überlebensstrategie der Menschheit, so Schaller. „Das Machen-Können scheint, gerade in Bezug auf das menschliche Leben, von immer mehr Möglichkeiten gekennzeichnet zu sein, die auch vor der Frage nach dem Klon-Menschen nicht Halt zu machen droht.“
Einen deutlich vernehmbareren Verweis auf die schöpferische Tätigkeit Gottes finde sich das im Wort der „Prokreation“. Schaller hierzu: „Der Rückbezug des Menschen auf eine ihm vorgelagerte schöpferische Instanz, der er sein Leben verdankt und die sich zugleich menschlicher technischer Fertigkeit entzieht, ihn als in seinem Geschaffen-Sein und in seiner Herkunft von Gott wahrnimmt, wird darin in besonderer Weise deutlich.“ DT/mlu
Wie sich Joseph Ratzinger/ Benedikt XVI. mit diesen beiden unterschiedlichen Betrachtungsweisen des Menschen auseinandersetzte, erfahren Sie in der Beilage „welt&kirche“ in der kommenden Ausgabe der Tagespost.