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Religionspädagoge Beer: Worauf es bei Missbrauchsprävention ankommt

Kirchliche Mitarbeiter müssten sich regelmäßigen Supervisionen unterziehen, meint der ehemalige Münchner Generalvikar Peter Beer im Gespräch mit der Tagespost – und mahnt, dass unterschiedliche Berufsgruppen auch voneinander lernen müssten.
Missbrauchs-Aufarbeitung in Kirche
Foto: Frank Rumpenhorst (dpa) | "Spiritualität bedeutet, sich und das eigene Erleben in der Welt immer wieder neu unter den Anspruch der Botschaft Jesu Christi zu stellen", meint Peter Beer.

Peter Beer, ehemaliger Münchner Generalvikar und derzeit Gastprofessor am Kinderschutzzentrum (CCP) der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, hat mit Blick auf die Prävention geistlichen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen die Bedeutung regelmäßiger Supervisionen bei hauptamtlichen kirchlichen Mitarbeitern unterstrichen.

Das eigene Handeln und Verhalten besser verstehen

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Diese sollten dabei helfen, „das eigene Handeln und Verhalten besser zu verstehen und bewusster damit umzugehen“. Auch für Seelsorger gelte in gewisser Weise der Spruch: „Arzt heile Dich selbst“. Beer unterstrich, nur wer seine eigenen Stärken, Schwächen, Ängste und Verletzungen kenne, könne professionell mit denen anderer umgehen, ohne ihnen eigene Muster aufzuzwingen. 

Wörtlich erklärte der Religionspädagoge: „Spiritualität ist nicht die Flucht in eine rosarote Scheinwelt. Spiritualität bedeutet, sich und das eigene Erleben in der Welt immer wieder neu unter den Anspruch der Botschaft Jesu Christi zu stellen. Ein wesentlicher Kern davon ist der Ruf nach Umkehr und Erneuerung.“

Grundsätzlich sei wichtig, dass die unterschiedlichen Berufsgruppen – Priester, Religionspädagogen und Pastoralreferenten - „durchgängig bereit sind, voneinander zu lernen“, ihre unterschiedlichen Charismen gegenseitig anzuerkennen, sich gegenseitig kritisch-konstruktiv zu begleiten und zu fördern. Ziel ist es Beer zufolge, Einseitigkeiten und Engstirnigkeiten zu vermeiden, die einer angemessenen Berufsausübung im Wege stünden.  DT/reg

Lesen Sie das ausführliche Interview mit dem Religionspädagogen Peter Beer in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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