Vertreter aus Kirche und Gesellschaft zeigten sich betroffen von plötzlichen Tod des Wissenschaftlers. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, bezeichnete Schockenhoffs wissenschaftliches Gesamtwerk „als eine menschendienliche Moraltheologie“. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger zeigte sich betroffen. „Die Erzdiözese Freiburg und die Katholische Fakultät sind ihm sehr zu Dank verpflichtet. Wir verlieren mit ihm einen engagierten sowie geschätzten Theologen und Priester.“ Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst nannte Schockenhoff einen der profiliertesten Moraltheologen und Sozialethiker.
Vordenker des synodalen Weges
Der 67 Jahre alte Freiburger Professor Eberhard Schockenhoff ist am Samstag in Freiburg an den Folgen eines Unfalls gestorben. Schockenhoff war seit 1994 Professor in Freiburg. Der Moraltheologe hatte lange dem Deutschen Ethikrat angehört. Schockenhoff wurde 1953 in Stuttgart geboren. Er studierte Theologie in Tübingen und Rom. Dort wurde er 1978 zum Priester geweiht. Schockenhoff promovierte bei Alfons Auer. Er war danach Assistent bei Walter Kasper in Tübingen. Ab 1996 war Schockenhoff Mitglied im Kuratorium des Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn. Der Moraltheologe war einer der Vordenker des Synodalen Weges.
Trauer bei Theologen und Politikern
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, sagte, Schockenhoff habe eine zeitgerechte Sexualmoral entwickelt. Sein Denken sei in der Gegenwart verankert, aber nicht gegen die Traditionen der Kirche gerichtet gewesen. Die Vorsitzende des Katholisch-Theologischen Fakultätentags, Johanna Rahner, erklärte, Schockenhoffs Tod sei nicht nur ein großer Verlust für die wissenschaftliche Theologie, sondern für die Gesellschaft insgesamt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte Schockenhoff als Theologen, dessen Beiträge zu kirchlichen und gesellschaftlichen Debatten seien von „visionären Ideen“ geprägt gewesen seien.
DT/pwi
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