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Missbrauchs-Vertuschung: Apostolische Visitation in Buffalo

Eine Reihe von Skandalen brachten die Diözese Buffalo in den Fokus der Öffentlichkeit. Schwere Vorwürfe werden vor allem gegen Bischof Joseph Malone erhoben. Nun schreitet der Vatikan ein.
Diözese Buffalo
Foto: Wikicommons | Die Diözese Buffalo steht seit einiger Zeit im Fokus der Öffentlichkeit: Der dortige Bischor Richard Malone soll Missbrauchstäter gedeckt haben.

In der New Yorker Diözese Buffalo soll eine Apostolische Visitation stattfinden. Dies gab der Bischof der Diözese, Richard Joseph Malone, gestern bekannt. Die Visitation, die von der Apostolischen Nuntiatur in Washington koordiniert wird, übernimmt der Bischof von Brooklyn, Nicholas DiMarzio.

Von 117 Verdächtigen auf 42 gekürzt

Die Diözese Buffalo geriet zuletzt durch eine Reihe von Skandalen in den Fokus der Öffentlichkeit. In deren Zentrum steht Bischof Malone: Zuletzt war der 73-Jährige wegen Fehlverhaltens im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen immer mehr unter Druck geraten. Er soll eine Liste mit Namen mutmaßlicher Missbrauchstäter in seinem Bistum massiv gekürzt haben.

Von angeblich 117 Verdächtigen befanden sich nur noch 42 auf dem Dokument, das Malone im März 2018 öffentlich gemacht hatte. Den Vorwurf der Vertuschung erhob eine ehemalige Mitarbeiterin in der Verwaltung der Diözese. Bevor sie ihren Job aufgab, fotografierte sie eine Reihe von Schriftstücken, die offenbar belegen, dass Bischof Malone absichtlich die Namen einiger aktiver Priester und Geislicher entfernte.

86 Prozent der Katholiken in Buffalo fordern Rücktritt des Bischofs

In anderen Fällen wird dem Bischof vorgeworfen, des Missbrauchs beschuldigte Priester nicht rechtzeitig aus ihrem Amt entfernt zu haben. Laut einer Umfrage der Zeitung „Buffalo News“ wünschen sich inzwischen 86 Prozent der Katholiken im Bistum Buffalo den Rückzug Malones.  Diesen lehnte der Bischof bislang jedoch ab.

Wie die Diözese Buffalo erklärte, sei Bischof Malone zur „vollumfänglichen Kooperation“ bereit. Die Aufgabe der Kirche in Buffalo sei es weiterhin, „nach Gerechtigkeit und Mitgefühl“ für die Opfer sexuellen Missbrauchs und ihre Familien zu streben.

DT/mlu

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