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Auch im Internet kann man heilig werden

Der neue Selige macht Mut. Man kann auch als normaler Mensch heilig werden. Das Internet ist kein Hindernis.
Carlo Acutis im geöffneten Grab in S. Maria Maggiore
Foto: Catholic Press Photo via www.imago-images.de | Carlo Acutis im geöffneten Grab in S. Maria Maggiore

Der neue Selige, Carlo Acutis, beeindruckt. Nicht nur der Papst hat zu Applaus für den neuen Seligen aufgerufen. Viele Menschen sind beeindruckt von dem heiligen Jugendlichen unserer Tage. Zunächst einmal zeigt Carlo nämlich, dass man auch in dieser Zeit noch heilig werden kann. Man kann sogar heilig werden, ohne Papst oder Ordensmitglied zu sein. Der freundliche Junge von nebenan ist zum freundlichen Heiligen von nebenan geworden. Seine Verbindung nach Assisi zeigt auch, dass niemand allein heilig wird. Es braucht Vorbilder, es braucht Zeugen und es braucht Gemeinschaft. Das gilt heute genauso wie zu jeder anderen Zeit.

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Ganz normal

Papst Johannes Paul II. hatte der Jugend die Verantwortung für die Kirche übertragen. Auf den Weltjugendtagen hat er es den jungen Gläubigen aus aller Welt immer wieder eingeschärft. Carlo Acutis hat das exakt so gelebt. Mag die Initialzündung für seinen tiefen Glauben eine andere Quelle gehabt haben, so atmet sein Zeugnis dennoch genau den Geist eines jugendlichen Zeitgenossen des großen Jahrhundertpapstes. Carlo Acutis hat als ganz normaler junger Mensch gelebt. Er hat ein ganz normales Leben mit Schule, Sport und Freizeit geführt. Doch genau hier hat er Zeugnis gegeben. Dass er am Ende seines irdischen Lebens sehr jung an einer schweren Krankheit starb, ist ein Lebenszeugnis, das ihn seinem Freund und Lehrer Jesus nur ähnlicher werden ließ. 

 

Heilig im Internet

Sein Beispiel lehrt nicht zuletzt, dass man auch im Internet heilig werden kann. Das ist keineswegs selbstverständlich. Das Internet ist voller Versuchungen. Schlechte und gefährliche Inhalte dominieren das Netz in gleicher Weise, wie sie das reale Leben dominieren. Carlo nutzte seine Begabung, um dem Schlechten das Gute entgegen zu setzen. Er baute Internetseiten zu Glaubensinhalten. Seine Liebe zur Eucharistie regte ihn an eine Seite zu eucharistischen Wundern zu erstellen. Seine Liebe zur Mutter des Herrn regte ihn an, eine Seite über Marienerscheinungen zu erstellen. Er tat im Internet nichts anderes als sonst auch in seinem Leben. Er gab Zeugnis für den Herrn. 

Patron des Internet gesucht

Das Internet ist ein Bestandteil des Lebens unserer Zeit. Wir brauchen einen Patron für das Internet, so wie wir für alle Lebensbereiche Heilige als Fürsprecher brauchen. Ein Heiliger der selber „Pages gecodet“ (=Internetseiten programmiert) hat, ist da wohl der beste Kandidat.

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Peter Winnemöller Carlo Acutis Johannes Paul II. Marienerscheinungen Päpste Weltjugendtag

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