Eine ökumenische Illusion ist der aktuellen vatikanischen Diplomatie offenbar wichtiger als eine gerechtfertigte, pastoral fruchtbare Heiligsprechung. Vielleicht aber hält man es in Rom in Zeiten fragiler Kirchentreue auch nur für pädagogisch besonders originell, die Treue der Treusten auf die Probe zu stellen. Zuerst ließ Papst Franziskus das gut erforschte Leben des in Kroatien hochverehrten und von Papst Johannes Paul II. 1998 seliggesprochenen Zagreber Kardinals Alojzije Stepinac durch eine serbisch-kroatische Kommission neuerlich durchleuchten. Nun teilt sein Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin der kroatischen Öffentlichkeit in blumigen Worten mit, dass eine Heiligsprechung nicht in Frage kommt.
Vatikanstadt
Kardinal Alojzije Stepinac
Ökumenische Illusion statt Heiligsprechung. Der Konflikt um Kardinal Stepinac hält an.