Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Montevideo

Diskriminierung von Christen in Uruguay soll bekämpft werden

Uruguay gründet eine Beobachtungsstelle für Intoleranz gegenüber Christen. Sie soll dazu beitragen, dass Christen ihre Grundrechte uneingeschränkt ausüben können.
Christenverfolgung in Urugua
Foto: Fr. Dr. Andrzej Halemba | Zwar seien in Uruguay keine Fälle „echter Verfolgung“ bekannt, die zu einem „tragischen Ende“ oder zu einer „ernsthaften Schädigung“ geführt hätten, doch würden Christen manchmal ungerecht behandelt.

Seit 2010 weist die „Beobachtungsstelle für Intoleranz gegenüber und Diskriminierung von Christen in Europa“ (Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe) mit Sitz in Wien auf die zunehmende Feindseligkeit gegenüber Christen in Europa hin. Die Beobachtungsstelle dokumentiert Fälle von Anfeindungen, insbesondere in ihren Jahresberichten. So weist die letzte erschienene Ausgabe 2019 physische Gewalt und rechtliche Einschränkungen der Religionsfreiheit in 325 Fällen in 14 europäischen Staaten auf.

Fälle von Intoleranz und Diskriminierung treten auf

Lesen Sie auch:

Auch in Uruguay sind in letzter Zeit ebenfalls Fälle von Intoleranz und Diskriminierung von Christen aufgetreten. Deshalb wurde gerade im südamerikanischen Land eine „Beobachtungsstelle“ nach dem Vorbild des europäischen „Observatory“ gegründet. Laut ihrer Homepage baten einige mit dem „Club Católico“ verbundene Fachleute Kardinal Daniel Sturla, den Erzbischof von Montevideo darum, eine solche Beobachtungsstelle zu gründen.

Sie soll dazu beitragen, dass in Uruguay „Christen ihre Grundrechte auf Religions-, Gewissens-, Meinungs- und Vereinigungsfreiheit uneingeschränkt ausüben können, ohne Angst vor Repressalien, Zensur, Drohungen oder Gewalt“. Dabei beruft sich die neugegründete Stelle auf Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der das „Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“ verbrieft.

Laizismus in der Gesellschaft allgegenwärtig

Zwar seien in Uruguay keine Fälle „echter Verfolgung“ bekannt, die zu einem „tragischen Ende“ oder zu einer „ernsthaften Schädigung“ in Familie oder Beruf geführt hätten, aber auch im südamerikanischen Land, in dessen Gesellschaft der Laizismus allgegenwärtig ist, „werden die Christen manchmal ungerecht behandelt“. Darüber hinaus gebe es „Präzedenzfälle in der Gesetzgebung seit Beginn des 20. Jahrhunderts“, die in der Absicht verabschiedet worden seien, „die Religion in die Sphäre des privaten Gewissens zu verbannen“.

Die uruguayische Beobachtungsstelle werde „auf der Grundlage der von Uruguay unterzeichneten internationalen Rechtsvereinbarungen im Bereich der Menschenrechtsnormen arbeiten“, zu denen ebenfalls die Religionsfreiheit gehöre. Denn: „Als solche sind sie Teil unseres Rechtssystems, und ihre Einhaltung ist zwingend“.

DT/jg

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Redaktion Christen Laizismus Religionsfreiheit

Weitere Artikel

Des Papstes Appell an die chinesischen Katholiken, gute Christen und gute Staatsbürger zu sein, wird den kommunistischen Tyrannen Xi Jinping nicht zufriedenstellen.
08.09.2023, 11 Uhr
Stephan Baier
Laut dem SPD-Politiker und Bundestagsbeauftragten Frank Schwabe sei die Zahl der religiös Verfolgten „eigentlich noch höher“ als es „Kirche in Not“ annimmt.
22.08.2023, 16 Uhr
Meldung
Macron weiß die Verbundenheit mit Papst Franziskus medial zu nutzen: Am 23. September will er an einer Papstmesse teilnehmen.
21.09.2023, 09 Uhr
Franziska Harter

Kirche

Die jetzt beginnende Weltsynode ist ein Paradebeispiel für eine selbstbezügliche Kirche. Bei allem Gerede schiebt sich eine Frage in den Vordergrund: Wer wird nächster Papst?
01.10.2023, 12 Uhr
Guido Horst
Franziskus bestellt sein Haus: 18 neue Teilnehmer für ein mögliches Konklave. Die übergroße Mehrheit des „roten Senats“ besteht aus „Bergoglianern“.
30.09.2023, 15 Uhr
Meldung
Die Frage der Finanzierung des Folgegremiums zum Synodalen Weg scheint immer noch unsicher zu sein. Konkrete Antworten, wer wieviel zahlen wird, gibt es nicht.
29.09.2023, 11 Uhr
Peter Winnemöller