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Initiative Neuer Anfang übt scharfe Kritik an bischöflicher Diskursverweigerung

Eine kühle Antwort und die Drohung auf künftige Schreiben nicht mehr zu antworten. Die Stellungnahme von Georg Bätzing zur Kritik von Bischöfen aus der Weltkirche gibt Anlass zu Kritik und Sorge.
Georg Bätzing stößt mit seiner Diskursverweigerung auf Kritik
Foto: IMAGO/Heike Lyding (www.imago-images.de) | Georg Bätzing stößt mit seiner Diskursverweigerung auf Kritik engagierter Laien.

Massive Kritik äußerte der Publizist Bernhard Meuser und Mitinitiator der Laieninitiative "Neuer Anfang" in einem Beitrag auf dem Portal der Initiative an Georg Bätzings Antwort an Erzbischof Aquila und am Umgang der DBK mit dem Nachrichtenportal katholisch.de. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hatte seinem Mitbruder Samuel J. Aquila, Erzbischof von Denver, auf dessen offenen Brief geantwortet und für die Zukunft Antworten auf weitere offene Briefe ausgeschlossen. Diese angekündigte Verweigerung des mitbrüderlichen Diskurses prangert Meuser an und bezeichnete diese als "Ohrfeige mit Halleluja". Der Publizist stellt in seinen Beitrag zudem fest, dass den über hundert Unterzeichnern des ersten Briefes an Georg Bätzing nun wohl nur der Gang zur Glaubenskongregation bleibe. Auch inhaltlich übt der Initiator der Laieninitiative Kritik an Bätzings frostiger Antwort.

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Bätzing reite wieder, so Meuser, auf der Komplexität und den „mehrdimensionale(n) systemische(n) Faktoren“ herum, derentwegen man alles Mögliche diskutieren müsse, was sich offenbar dem „erschreckend einlinig(en)“ Begriffsvermögen seines amerikanischen Mitbruders entziehe. Auf den eigentlichen Sprengsatz im Brief Aquilas, nämlich die Sammlung evidenter Falschlehren des synodalen Weges, sei Bätzing mit keinem Wort eingegangen, bemängelt der Publizist in seiner Stellungnahme.

Kritik an Portal

In diesem Zusammenhang kritisiert Bernhard Meuser ebenfalls den Umgang der Bischöfe mit dem in ihrem Auftrag betriebenen Nachrichtenportal  "katholisch.de". Dort habe von Bischöfen unwidersprochen Magnus Striet das Schisma feststellen dürfen. An jedem neuen Tag trete Meuser zu Folge "katholisch.de" mit eklatanten Missgriffen an die Öffentlichkeit, zuletzt mit dem Kommentar eines Redakteurs,  in dem Papst Franziskus ein „typisches Muster psychischer Gewalt“ durch „Gaslighting“ (eine besonders üble Form von Missbrauch) unterstellt wurde – dies, weil der Papst die erklärte Lehre der Kirche dargestellt hätte. Das Portal "katholisch.de" wird von der Firma APG in Bonn im Auftrag des Verbands der Diözesen Deutschlands, dem Rechtsträger der Deutschen Bischofskonferenz betrieben. 

 

Bernhard Meuser stellt fest, weder habe man Striet widersprochen, noch sei bekannt geworden, dass man die die Verantwortlichen von "katholisch.de" vermahnt oder entlassen habe.

Schismatische Bestrebungen

Die fortdauernde Vertuschung schismatischer Bestrebungen, schließt Meuser, würden sich weder die Bischöfe in aller Welt, noch die kritischen Gläubigen hierzulande auf Dauer gefallen lassen. Kein katholischer Christ müsse einem Hirten folgen, der seine Autorität nicht theologisch ausweise, schließt der Publizist. DT/pwi

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