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Meier: Lebensschutz im Blick behalten

Der Augsburger Bischof mahnt angesichts zahlreicher Klimadebatten, den Lebensschutz nicht zu vergessen und sich aktiv dafür einzusetzen.
Basilika Stankt  Ulrich und Afra
Foto: Martin Siepmann (Westend61) | Zur Eröffnung des Ulrichsjubiläums in der Basilika Sankt Ulrich und Afra in Augsburg mahnte Bischof Meier, den Lebensschutz nicht zu vergessen.

Deutliche Worte in Bezug auf Sterbehilfe und Lebensschutz hat der Augsburger Bischof Bertram Meier am Dienstag in der Basilika Sankt Ulrich und Afra in Augsburg gefunden: Man rede „sich die Köpfe heiß“ über „Heizungsgesetze, Verbrennungsmotoren bei Autos und Klimaneutralität“, aber „wem ist aufgefallen, dass unter der Hand - wenig beachtet von den Medien - die gesetzlichen Regelungen um den assistierten Suizid im Bundestag aufgeweicht werden sollen?“ Welches Klima „im Blick auf das menschliche Leben vom Anfang bis zum Ende, zwischen Zeugung und natürlichem Tod“ herrsche, lasse die Menschen kalt, kritisierte der Bischof zur Eröffnung des Ulrichsjubiläums 2023/24.

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Die Gesellschaft gerate auf die schiefe Bahn, wenn der Mensch sich selbst das Leben gebe und nehme. Er schwinge sich damit selbst zum Schöpfer auf. „Verkehrte Verhältnisse“ nannte Meier dies und fragte, wo denn die christlichen Politikerinnen und Politiker seien, überhaupt alle Christen. „Wir lassen es geschehen.“ 

Handeln statt Achselzucken

Ungerechte gesellschaftliche Zustände und Verhältnisse seien nicht einfach mit einem Achselzucken hinzunehmen; „Wir müssen sie hinterfragen und zum Besseren wenden“, stellte der Bischof klar. Als Ebenbilder Gottes seien Christen auch „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gottes an seiner Schöpfung“. Oft würden wir uns mit Worte begnügen statt Verbündete zu suchen, „um aktiv und konstruktiv zu intervenieren“. 

Alles, was sich gegen das Leben richte, „wie jede Art Mord, Völkermord, Abtreibung, Euthanasie und auch der freiwillige Selbstmord, was immer die Unantastbarkeit der menschlichen Person verletzt, … die menschliche Würde angreift: all diese und andere ähnliche Taten sind an sich schon eine Schande“. Sie würden die menschliche Kultur zersetzen, so der Bischof, und sei gegen die  Ehre des Schöpfers.

Der heilige Ulrich sei hier ein gutes Vorbild. Er sei für die Armen und Schwachen da gewesen, habe ihnen „sein Herz gezeigt“. Von ihm könne man abschauen, was es heißt: Deus caritas est. Gott ist die Liebe. Ulrich ist der Augsburger Bistumspatron. Ihm zu Ehren findet das Festjahr statt und soll erinnern an 1.100 Jahre Bischofsweihe und 1.050 Jahre Tod des heiligen Ulrich.  DT/dsc

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