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Limburger Bezirksdekan tritt zurück

Nach Bekanntwerden der Belästigungsvorwürfe hat ein vom DBK-Vorsitzenden Georg Bätzing beförderter Pfarrer sein Amt niedergelegt.
Bischof Georg Bätzing beim deutschen Katholikentag in Stuttgart
Foto: Marijan Murat (dpa) | DBK-Vorsitzender Georg Bätzing sieht ein, dass die Beförderung eines Pfarrers zum Bezirksdekan ein Fehler gewesen ist.

Vor einer Woche ist bekannt geworden, dass der Limburger Bischof Georg Bätzing einen Geistlichen 2020 zum Bezirksdekan berufen hat, der zwei Frauen sexuell belästigt haben soll. Jetzt hat der 64-Jährige aufgrund der gegen ihn vorgebrachten Belästigungsvorwürfe das Amt abgegeben, meldete die „Zeit“ gestern. Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat sein Rücktrittsgesuch mit sofortiger Wirkung angenommen.

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Bätzing bittet um Verzeihung

Wie die „Zeit“ in ihrer „Christ&Welt“-Beilage berichtete, war der Pfarrer im Jahr 2000 einer angehenden evangelischen Pastorin und 2007 einer katholischen Gemeindereferentin deutlich zu nahegekommen. Das war Bätzing bekannt, der Pfarrer habe sich aber entschuldigt und Reue gezeigt, hatte der Bischof die Beförderung gerechtfertigt. Sein Bistum hatte erklärt, dass es sich bei der Belästigung nicht um eine Straftat gehandelt habe und der Fall bereits Jahre zurückliege.

Jetzt bat Bätzing die Betroffenen um Verzeihung. Er gab zu, damals eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Er habe damals nicht erkannt,  dass eine solche Entscheidung "für die Betroffenen nur schwer zu ertragen ist und darüber hinaus Irritation und Ärgernis auslöst", so der Limburger Bischof.  DT/dsc

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