Der Passauer Bischof Stefan Oster SDB hat gegenüber der Tagespost hervorgehoben, dass das Lebenswerk des emeritierten Papstes Benedikt XVI. nach wie vor Maßstäbe setzt und Orientierungshilfe bietet. Am meisten freue er sich immer wieder über Benedikts Deutung der Schrift: „Mit einem tiefen theologischen und philosophischen Blick - der aber immer auch in der Lage ist, die konkrete, existenzielle Relevanz für die Fragen des heutigen Menschen, vor allem die Sinnfragen, zu deuten. Von Benedikts geistlichen und intellektuellen Vermächtnis wird die Kirche noch lange zehren können.“
Runter vom Balkon
Mit Blick auf die Debatte über die Reform des Bischofsamtes im Rahmen des Synodalen Wegs bescheinigt Bischof Oster Papst Franziskus, dieser habe selbst genügend einschlägige Vorschläge gemacht. Ihm persönlich sei schon lange ein Bild im Herzen, das heiße „runter vom Balkon“. Es lasse sich in viele Richtungen deuten: Umgang mit Macht, Besitz, Nähe zu den Menschen etc.
Der Passauer Oberhirte erinnerte daran, dass der Papst selbst von den „vier Nähen“ gesprochen habe, die ein Priester leben sollte: zu Gott, zum Bischof, zu den Mitbrüdern im Priesteramt und zu den Menschen.
Wörtlich erklärte Oster: „Alles das würde ich auch für Bischöfe so sehen. Eine Frage, die mich wirklich bewegt, ist die nach einem Leben in der Nähe zu Gott: Wie geht in diesen Zeiten und mit unserem Lebensstil ein geistliches Leben, das den Namen verdient und das auch wirklich die Kraft hat, mich innerlich immer neu zu verändern - vor allem im Blick auf die Tiefe und Weite meines Herzens?“ DT/reg
Lesen SIe in der kommenden Ausgabe der Tagespost ein Interview mit Bischof Stefan Oster.