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Wo Christus ist, ist Sinn. Für den streiten wir

Wahrheiten, die noch vor einer Generation als selbstverständlich galten, werden mit einem Mal verneint. Doch wer uns weismachen will, dass unsere Überzeugungen sinnlos sind, der erfährt Widerspruch. Start einer neuen Kolumne, die zweiwöchentlich an dieser Stelle erscheint.
Petrus
Foto: wikipedia | Christus übergibt dem heiligen Petrus die Himmelsschlüssel von Peter Paul Rubens.

„Nein! Doch! Nein! Doch! Nein! Doch!“ Wer schon mal eine derartige Gesprächsführung miterleben durfte, weiß, wie anstrengend sie ist. Trotz hat nicht selten ein hässliches Gesicht. Allerdings kann er auch zu einer edlen, ja heiligen Regung der menschlichen Seele werden, nämlich dann, wenn er sich gegen den Fürsten dieser Welt richtet, wenn wir voller Kraft mit Christus sagen können: „Weg mit Dir, Satan!

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Das ewige Nein

Es war der schottische Schriftsteller Thomas Carlyle (1795-1881), der diesem Gedanken literarischen Ausdruck verliehen hat. In seinem autobiographisch inspirierten Roman Sartor Resartus lässt er den Protagonisten aus seiner Verbitterung herausfinden, ihn geradezu wiedergeboren werden, und zwar dank folgender Erkenntnis: „Seit dieser Zeit war die Tonlage meines Elends verändert: Nicht mehr Furcht noch winselndes Leiden bestimmten sie, sondern Entrüstung und grimmiger, feuerspeiender Trotz.

So schallte das Ewige Nein gebieterisch durch alle Winkel meines Seins, meines Ichs; und dann geschah es, dass mein ganzes Ich aufstand, in angeborener, gottgeschaffener Majestät, und mit Nachdruck seinem Protest Ausdruck verlieh. Denn Protest, die wichtigste Handlung im Leben, wird man selbige Empörung und Trotz aus psychologischer Sicht wohl nennen dürfen. Das Ewige Nein hatte gesagt: ,Siehe, du bist vaterlos, ausgestoßen, und das Universum gehört mir (dem Teufel)‘; worauf mein ganzes Ich nun erwiderte: ,Ich gehöre dir nicht, ich bin frei, und ich hasse dich auf ewig!'“

Das Doch des Glaubens

Dem Ewigen „Nein“ des Teufels schleudert der Bekehrte das Heilige „Doch“ des Glaubens entgegen – ein Wort, für das es im Englischen allerdings leider kein Äquivalent gibt.
Uns aber soll das kleine Wörtchen in den kommenden Wochen und Monaten an dieser Stelle Leitmotiv sein. Wir wollen uns zu denjenigen Dingen bekennen, an die wir glauben, auch wenn man uns ein „Das gibt es nicht!“ oder ein „Das brauchst Du nicht!“ vorhält.

Aber, wird vielleicht jemand fragen, warum sagen wir nicht einfach „ja“? Nun, das hängt mit dem Wesen des Dämonischen zusammen. Der Teufel hat die Macht zu zerstören, die Fähigkeit zu erschaffen geht ihm ab. Der große Faust trifft es richtig, wenn er ihm erwidert:
„So setzest du der ewig regen/ Der heilsam schaffenden Gewalt/ Die kalte Teufelsfaust entgegen/ Die sich vergebens tückisch ballt!“

Ganz so vergebens, wie es hier anklingt, sind die Schliche des Teufels aber bedauerlicherweise nicht. Er ist zwar unfähig zu eigener Schöpfung, aber es gelingt ihm immer wieder, die Menschen zu verführen und so zu manipulieren, dass diese sich am Ende selbst zugrunde richten. Er brachte die ersten Menschen zu Fall, indem er ihnen die Nichtexistenz des göttlichen Verbotes einredete. Bis heute bedient er sich der Lüge, gerade in unserer Zeit wieder gern in Form derartiger Verneinungen. Wahrheiten, die noch vor einer Generation als selbstverständlich galten, werden mit einem Mal negiert. Genau dort setzt nun unser „Doch“ an.

Da ist ein Sinn

Wenn uns der Teufel weismachen will, es gäbe keinen Sinn in unserem Leben und Wirken, dann werden wir sagen: Doch, es gibt Sinn! Wenn uns der Teufel weismachen will, wir bräuchten das Sühneopfer Christ nicht, da es weder Sünde noch Gericht gebe, dann werden wir sagen: Doch! Wir brauchen das Opfer!

Und wenn uns der Teufel weismachen will, es gäbe keine Wahrheit, sondern nur unterschiedliche Meinungen, dann werden wir sagen: Doch! Es gibt Wahrheit! Denn es gibt Christus. Und wo er ist, da werden auch wir sein.

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