Mitte des vergangenen Monats wollte „Die Tagespost“ zusammen mit „Insa“ wissen, wie vielen Deutschen der Name Georg Bätzing etwas sagt. Ein legitimes Interesse. Als „Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur“ ist es uns wichtig zu erfahren, wie die Kirche und die moderne Gesellschaft miteinander in Beziehung stehen. Der Bekanntheitsgrad eines Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz kann dabei als wichtiges Erkenntnis-Instrument dienen.
Niederschmetterndes Ergebnis
Das repräsentative Ergebnis war niederschmetternd: Die deutliche Mehrheit von 72 Prozent der Deutschen stimmte der Aussage, dass ihnen der Name Georg Bätzing unbekannt sei, zu. Lediglich 14 Prozent gaben an, dass ihnen der Name Georg Bätzing etwas sage.
Wer meinte, sich aufgrund dieses Ergebnisses auf die katholisch-konservativen Schenkel schlagen zu können, weil Bischof Bätzing dem liberalen Lager zuzuordnen sei, dürfte bei der aktuellen „Insa“-Umfrage nicht auf seine Kosten kommen, sondern seine Schadenfreude verlieren.
Auch konservative kennt man nicht
Die absolute Mehrheit von 52 Prozent der Deutschen gibt nämlich an, dass ihnen der Name Rainer Maria Woelki ebenfalls nichts sagt. Das ist – was den Bekanntheitsgrad angeht – ein etwas besseres Abschneiden, zugegeben; wenn man allerdings bedenkt, wie gefühlt häufig der Kölner Kardinal Schlagzeilen auch in säkularen Medien gemacht hat, kann das Ergebnis mindestens nachdenklich machen. All die kirchlichen Themen, die liberale und konservative Katholiken so sehr aufwühlen und die durch gewisse Hirten stellvertretend ausgefochten werden – für die absolute Mehrheit der Deutschen sind sie völlig bedeutungslos. Sie gehören, so darf man es wohl zusammenfassen, zur „Sonderwelt Kirche“, die als Ganzes abgehängt wurde. Ganz egal, wie „anschlussfähig“ oder konträr zum „Zeitgeist“ einzelne Stimmen auch sein möchten.
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.