Berlin/Denver (DT) Mit Blick auf das 50. Jubiläum der Enzyklika Humanae vitae in diesem Jahr hat der Erzbischof von Denver, Samuel Aquila, eine Neubesinnung auf die Inhalte des Dokuments empfohlen. Einer „zunehmend verwirrten“ Welt müsse die „befreiende Wahrheit“ der Kirchenlehre über die menschliche Sexualität verkündet werden.
In seinem kürzlich veröffentlichten Hirtenbrief „Der Glanz der Liebe“ schreibt Erzbischof Aquila, dass noch nicht alles verloren sei und es große Chancen für Menschen in allen Lebenssituationen gebe, die katholische Lehre zu leben und zu verkünden. Die Priester seiner Diözese bat er mit Nachdruck, den 50. Erscheinungstag von Humanae vitae in ihren Pfarreien anzusprechen: „Fürchtet euch nicht, die Wahrheit von Gottes Plan für die menschliche Liebe mit behutsamer Klarheit und Nächstenliebe zu verkünden.“
Leider sei „die Erfüllung der prophetischen Weisheit des seligen Pauls VI. nicht zu leugnen“. Alle seine Prophezeiungen hätten sich bewahrheitet. Obwohl Verhütungsbefürworter einen Rückgang von Scheidungsraten und Abtreibungen prognostizierten, stiegen diese sprunghaft an. Zudem litten die Frauen stark darunter, dass sie in Werbung, Filmen, bei Pornographie und Zwangsprostitution zum Objekt degradiert wurden, unterstreicht Erzbischof Aquila. „Die Erwartung des Heiligen Vaters, dass Regierungen Völkern Verhütung aufzwingen würden, verwirklichte sich jüngst beim ,Verhütungsmandat‘ des Gesundheitssystems der Obama-Regierung, zeigte sich jedoch auch in amerikanischen und europäischen Regierungsprogrammen, die Verhütungsmittel in Entwicklungsländer liefern.“
Außerdem habe die „Ablehnung der wahren Natur des Geschlechtsakts nicht zu mehr Glück und Erfüllung, sondern zu einer Entstellung des Verhältnisses zwischen Männern und Frauen“ geführt. Die sexuelle Revolution habe zudem einen starken Anstieg der Geschlechtskrankheiten sowie eine sinkende Geburtenrate zur Folge gehabt. Der Gebrauch der Pille habe unsere Wasserversorgung mit synthetischen Östrogenen überflutet, was zu einem Anstieg der Unfruchtbarkeit, einem erhöhten Krebsrisiko sowie hormonellen Veränderungen bei unseren Kindern führe.
Der Erzbischof würdigte aber auch positive Entwicklungen seit dem Erscheinen der Enzyklika, die die beständige Lehre der Kirche gegen künstliche Verhütung aufrechterhielt, wie etwa die Verbreitung der natürlichen Empfängnisregelung (NER) sowie die Theologie des Leibes des heiligen Papstes Johannes Pauls II. Zur Evangelisierung gehöre auch „eine Haltung gegen die Genderideologie, die durch unser Land fegt“, mahnte der Oberhirte. Als primäre Erzieher sollten Eltern ihre Kinder anleiten, Pornographie und „Gelegenheitssex“ aus dem Weg zu gehen und sie zu rüsten, „reagieren zu können, wenn gefährliche Situationen eintreten“.
„Da Gott die Sexualität schuf, die sowohl eine vereinende als auch eine fruchtbare Dimension hat, kann der Mensch diese nicht voneinander trennen, ohne bleibenden Schaden anzurichten“, warnt Aquila. „Statt eine Last zu sein“, helfe die Lehre der Kirche den Menschen vielmehr, „die Belastungen und Verletzungen zu überwinden, die aus unseren zerrütteten Familien und unserer gebrochenen Sexualität resultieren.“ Paul VI. hatte die Enzyklika Humanae vitae am 25. Juli 1968 veröffentlicht.
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