Papst Franziskus hat die Menschen vor Herzenskälte und Habsucht gewarnt. Die Habsucht sei "die Wurzel aller Übel", heißt es in seiner Botschaft zur Fastenzeit, die der Vatikan am Dienstag veröffentlichte. Sie verwandle sich in "Gewalt gegenüber denen, die wir als Bedrohung unserer 'Sicherheiten' empfinden: das ungeborene Leben, der kranke alte Mensch, der Gast auf der Durchreise, der Fremde, aber auch der Mitmensch, der unseren Erwartungen nicht entspricht".
Franziskus ruft in seiner Botschaft dazu auf, die Zeit vor Ostern zu nutzen, um der Liebe untereinander wieder mehr Raum zu geben. Zugleich warnt er vor falschen Propheten, die wie "Schlangenbeschwörer" die Gefühle der Menschen ausnutzen und sie etwa zu Sklaven des Profits machen. Häufig böten diese "Scharlatane" schnelle und einfache Lösungen gegen das Leid: "Drogen, 'Wegwerfbeziehungen' oder schnelle, aber unredliche Verdienstmöglichkeiten". All dies nähme dem Menschen das Kostbarste: "Würde, Freiheit und die Fähigkeit zu lieben".
Als Gegenmittel biete die Kirche "neben der zuweilen bitteren Medizin der Wahrheit" das Gebet, das Almosengeben und das Fasten an. Das Gebet ermögliche es, "die stillen Lügen aufzudecken, mit denen wir uns selbst betrügen", so der Papst. Das Almosengeben befreie von der Habsucht, das Fasten entwaffne und sei eine wichtige Gelegenheit zur Reifung.
Eine gute Gelegenheit für Katholiken, die Liebe Gottes wiederzuentdecken, sei die Initiative "24 Stunden für den Herrn" am 9. und 10. März. Dazu solle in jeder Diözese soweit möglich eine Kirche 24 Stunden lang geöffnet sein und die Möglichkeit für Anbetung und sakramentale Beichte bieten.
KNA / jbj