Als Joseph Kardinal Ratzinger am 19. April 2005 im Konklave auf den Stuhl Petri gewählt wurde, hatten sich die Kardinäle mit großer Mehrheit für einen der großen Gegenwartstheologen entschieden, dem neben der Heiligen Schrift und den Kirchenvätern immer auch die Liturgie ein besonderes Anliegen war. Bei den Exequien für Johannes Paul II. (1978–2005) hatte Kardinal Ratzinger mit großem Gespür für die Symbolkraft und Schönheit der römischen Liturgie, mit einer demütigen, dem Ritus verpflichteten ars celebrandi und einer tiefen Spiritualität beeindruckt. Bei seiner ersten Papstmesse fiel seine außergewöhnliche Gesammeltheit sowie die dichte sakrale Atmosphäre auf. Zum Erscheinungsbild von Papst Benedikt XVI.
Nicht nur eine Frage des liturgischen Stils
Fünf Jahre nach dem Beginn des Pontifikats: Papst Benedikt XVI. ringt zwischen Tradition und Erneuerung