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Jerusalemer Patriarchat ruft zu Gebet für Frieden auf

Der Leiter des Lateinischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, verurteilt "jegliche zynische Verwendung von Menschenleben und unverhältnismäßige Gewalt". Für Samstagabend lädt er zu einer Gebetswache in der Jerusalemer Stephanskirche ein.
Proteste in der West Bank
Foto: Oren Ziv (dpa) | 14.05.2018, Palästinensische Autonomiegebiete, Ramallah: Ein palästinensischer Demonstrant startet Feuerwerk in Richtung israelischer Truppen bei einem Protest gegen die Eröffnung der US Botschaft in Jerusalem.

Angesichts der eskalierenden Gewalt im Heiligen Land ruft der Leiter des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, zu Gebet und Fasten für Frieden auf. "Wie in einer Art Teufelskreis müssen wir alle Formen von Gewalt, jegliche zynische Verwendung von Menschenleben und unverhältnismäßige Gewalt verurteilen", heißt es in einem Aufruf an die Diözese vom Dienstag.

Das Heilige Land sei Zeuge eines erneuten Ausbruchs von Hass und Gewalt, bei dem das Leben vieler junger Menschen beendet wurde und Hunderte Familien ihre Verletzten und Toten betrauern, so Pizzaballa. Für Samstagabend lädt er zu einer Gebetswache in der Jerusalemer Stephanskirche ein. Ferner rief er dazu auf, in Vorbereitung auf das Pfingstfest einen Tag des Gebets und des Fastens "für den Frieden in Jerusalem" zu halten. Die Pfingstliturgien sollen dem Gebet um Frieden gewidmet sein.

Bei Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Armee entlang der Grenze des Gazastreifens waren am Montag laut Medienberichten mindestens 59 Palästinenser getötet worden. Neben der Forderung nach einer Rückkehrmöglichkeit in ihre Heimatorte ("Marsch der Rückkehr") richteten sich die Kundgebungen in Gaza sowie in verschiedenen Städten des Westjordanlands und in Jerusalem gegen die am Montag erfolgte Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem.

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) rief zu einem Generalstreik sowie zu einer dreitägigen Trauer im Gedenken an die in Gaza getöteten Palästinenser auf. Am Dienstag, an dem die Palästinenser auch den 70. sogenannten "Nakba-Tag" begehen, mit dem sie an ihre Vertreibung im Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels gedenken, blieben Geschäfte, Schulen und Regierungseinrichtungen in den Palästinenser-Gebieten und Ost-Jerusalem geschlossen.

DT/KAP

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