Die absolute Mehrheit der Deutschen (56 Prozent) gibt an, dass ihnen das Gebet in den aktuellen Kriegs- und Krisenzeiten nicht hilft, zuversichtlich zu bleiben. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. 20 Prozent finden dagegen Hilfe im Gebet. 15 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen; zehn Prozent wollen dazu keine Angabe machen.
48 Prozent der Katholiken finden keine Zuversicht im Gebet
Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Das Gebet hilft mir, in den aktuellen Kriegs- und Krisenzeiten zuversichtlich zu bleiben.“ Zwischen den einzelnen Altersgruppen der Befragten sind kaum Unterschiede in der Einschätzung der Frage wahrzunehmen. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen geben 54 Prozent an, dass ihnen das Gebet derzeit nicht helfen würde, zuversichtlich zu bleiben. Bei den 40- bis 49-Jährigen sind dies 53 Prozent; in der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen ist der Wert derjenigen, die aus dem Gebet keine Zuversicht ziehen, mit 61 Prozent am höchsten.
Erwartungsgemäß geben konfessionslose Befragte (7 Prozent) seltener als die anderen Befragten (25 bis 41 Prozent) an, dass sie der Aussage zustimmen. Lediglich islamische (36 Prozent) und Angehörige sonstiger Konfessionen (41 Prozent) geben jeweils relativ-mehrheitlich an, dass ihnen das Gebet hilft, in den aktuellen Kriegs- und Krisenzeiten zuversichtlich zu bleiben. Alle anderen Befragtengruppen geben jeweils mehrheitlich an, dass sie der Aussage nicht zustimmen (40 bis 76 Prozent).
Union-Wähler finden am ehesten Hilfe im Gebet
Von den katholischen geben 48 Prozent an, dass ihnen das Gebet in den aktuellen Kriegs- und Krisenzeiten nicht hilft, zuversichtlich zu bleiben. 28 geben an, dass sie aus dem Gebet derzeit Zuversicht ziehen. 16 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Protestanten: Von ihnen geben 49 Prozent an, dass ihnen das Gebet derzeit nicht hilft. 25 ziehen Zuversicht aus dem Gebet. 17 der Protestanten wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.
Die Erhebung, für die 2.073 erwachsene Personen vom 14. bis 19. April befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Am häufigsten geben erwartungsgemäß Wähler der Union (28 Prozent) an, dass sie in den aktuellen Kriegs- und Krisenzeiten Zuversicht aus dem Gebet ziehen. Darauf folgen Anhänger der SPD mit 24 Prozent und Anhänger der Linken mit 22 Prozent. Von den AfD-Wählern ziehen 19 Prozent Zuversicht aus dem Gebet, von den Grünen-Wählern 18 Prozent und von den FDP-Anhängern zwölf Prozent. DT/mlu
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