Petrus verleugnete Jesus drei Mal. Tat er das aus Stolz, Furcht, oder vielleicht doch aus Bequemlichkeit? Sich aus einer brenzligen Angelegenheit zurückzuhalten ist schlichtweg einfacher. Gegen den Strom zu schwimmen benötigt Mut und Leidenschaft für seine Überzeugung. In einer Notsituation, in der es wahrlich um Leben oder Tod geht, zieht Petrus den Schwanz ein. Was könnten die Leute wohl von ihm halten, wie wäre ihre Reaktion, wenn er zu Jesus stehen würde? Bloß nichts Falsches sagen oder tun!
Die Menschen sehnen sich nach Halt, Zuflucht und Hoffnung
Trotz Petri feiger Aktion vertraute ihm Jesus seine Schafe an. Wurde etwa auf diesem wankenden Felsen die Kirche Christi erbaut? Erst recht in dieser turbulenten, von Sorgen geplagten Zeit, sehnen sich die Menschen nach Halt, Zuflucht und Hoffnung. So bemühten sich Laien, täglich mehrere Stunden Anbetung vor offenem Tabernakel in der Kirche zu organisieren. Die Monstranz wurde in eine Seitenkapelle transferiert und nach einigen Stunden waren alle Anbetungseinheiten besetzt. Steril mit Sicherheitsabstand und dem Fokus auf das Allerheiligste gerichtet. Die Rückmeldungen der Anbeter waren rührend. Etwas später ein Anruf vom Pfarrer: „Das ausgesetzte Allerheiligste könnte Menschen, die durch die Kirche streifen, stören.“
Liebe Geistliche, das Priestertum ist kein gewöhnlicher Job, bei dem ihr eure Arbeit nun einschränken oder umstrukturieren müsstet. Die Nachfolge Jesu ist eine Berufung, die mit ganzem Herzen und vollem Körpereinsatz gelebt werden sollte. Das ist eure Zeit, zu Jesus zu stehen und ihn nicht aus Feigheit oder Furcht vor „schlechtem Feedback“ zu verleugnen. Setzt euch für die Anbetung ein, hört die Beichte und verkündet den Menschen die frohe Botschaft, deren Inhalt Mut macht!
Der Lohn im Himmel wird umso größer sein
Auf dieser Erde werdet ihr vielleicht nicht ausreichend geschätzt und nicht angemessen entlohnt. Dafür wird euer Lohn im Himmel umso größer sein. Ruft es aus ganzer Seele: „Jesus ist auferstanden! Halleluja!“ – Aber bloß nicht zu laut, euch könnte doch jemand hören…
Die Autorin, 20, studiert Theologie und Geschichte für Lehramt in Graz
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