Drei Worte in knallroter Farbe und eine mit hastiger Hand skizzierte Taube markieren den Graben zwischen den Spaniern. Am Tag vor Allerheiligen fachte der Bildhauer Enrique Terneiro den Streit um das Grab General Francisco Francos (1892–1975) erneut ang: Während der 11-Uhr-Messe in der Benediktinerabtei Heilig Kreuz im Tal der Gefallenen pinselte er den Spruch „Für die Freiheit“ und eine Friedenstaube auf die Grabplatte des Caudillo. Aufgebrachte Gläubige überwältigten ihn, noch ehe die Sicherheitskräfte zur Stelle waren. Der alte Bruch zwischen dem katholischen, wertkonservativen Spanien und dem republikanisch-atheistischen Teil des Landes ist seit dem Bürgerkrieg nicht verheilt.
Kirche
Die zwei Spanien streiten um ein Grab
Francos sterbliche Überreste sollen umgebettet werden. Von Regina Einig