„Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ Mit dieser Anrufung der Heiligen Anna, Mutter der Gottesgebärerin Maria und Großmutter Jesu, verband Martin Luther (1483–1546) am 2. Juli 1505 das Gelübde, ins Kloster zu gehen. Ein Gewitter hatte den Jurastudenten auf dem Weg in die Universitätsstadt Erfurt überrascht, und als der Blitz neben ihm einschlug, legte er dieses Versprechen ab. Sehr zum Missfallen seines Vaters hielt Luther Wort und trat bereits am 17. Juli in das Erfurter Augustinerkloster ein. Um 1 500 war die heilige Anna die beliebteste Volksheilige. Als Schutzherrin der Bergleute war sie auch die Patronin von Luthers Vater Hans, der als Hüttenmeister im Silberbergbau eine führende Position innehatte.
Die heilige Sippe
Eine Betrachtung der apokryphen Kindheitsgeschichte der Mutter Jesu und ihrer Familie