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Brutaler Überfall auf Schulbrüder in Wien

Kardinal Schönborn besuchtdie Opfer eines Raubüberfalls im "De La Salle"-Schulzentrum.
Überfall in Wiener Kirche - fünf Ordensbrüder verletzt
Foto: Hans Punz (APA) | Polizeiautos stehen vor einer Kirche. Bei einem Überfall in der Kirche haben Räuber fünf Ordensbrüder verletzt, einige von ihnen schwer. Foto: Hans Punz/APA/dpa.

Gegen 13.30 Uhr sollen zwei unbekannte Täter mehrere Ordensbrüder in der Klosterkirche Maria Immaculata im Floridsdorfer Bezirksteil Strebersdorf überfallen haben, berichtete die Polizei. „Ein Geistlicher hielt sich im Hauptraum auf, dieser Mann wurde mit einer Pistole bedroht, wurde aufgefordert, sich auf den Boden zu legen, und wurde dann mit stumpfer Gewalteinwirkung schwer verletzt“, sagte Polizeisprecher Harald Sörös.

Kardinal Christoph Schönborn "tief betroffen"

Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich "tief betroffen" vom Überfall auf die Schulbrüder. "Kirchen sind Orte des Friedens und der Zuwendung - das macht uns die Weihnachtszeit in besonderer Weise bewusst. Umso trauriger ist die Nachricht vom brutalen Raubüberfall", sagte der Wiener Erzbischof gegenüber "Kathpress". Unmittelbar nach Beendigung des Großeinsatzes der Polizei machte sich der Kardinal auf dem Weg, um die Ordensbrüder im "De La Salle"-Schulzentrum in Strebersdorf zu besuchen und sagte: "Gottseidank kommt so etwas in Österreich nur sehr selten vor. Ich bete für die baldige Genesung der Opfer und die Reue der Täter."

Von den Tätern bislang keine Spur

Gefahndet wird nach zwei Tätern, die gegen 13.30 Uhr in die katholische Kirche Maria Immaculata in der Anton-Böck-Gasse gekommen waren. Zu diesem Zeitpunkt war die Kirche nicht frequentiert. Dabei bedrohten die Täter einen 68-jährigen Ordensbruder mit einer Pistole, der später schwer verletzt wurde. Die nach und nach zu Hilfe eilenden Mitbrüder wurden ebenfalls von den Tätern überwältigt und mit Schlägen traktiert. In der Folge wurden alle fünf Ordensmänner am Boden liegend gefesselt. Gegen 16.15 Uhr wurde die Polizei verständigt, welche die Verletzten fand. Alle fünf wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Bei der anschließenden bis in die Abendstunden dauernden Durchsuchung des Areals konnte von den Tätern keine Spuren gefunden werden. Die Großfahndung blieb laut Polizei weiterhin aufrecht.

DT/ORF/KAP

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