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Bischof Oster sieht Chance in Kreuz-Erlass

Der Passauer Bischof freut sich über jedes Kreuz, das er in Bayerns Ämtern, Behörden und staatlichen Stellen sehe. Über die Motive hinter dem Erlass des bayerischen Ministerpräsidenten Söder lasse sich streiten.
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Foto: Peter Kneffel (dpa) | 24.04.2018, Bayern, München: Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident (CSU), hängt ein Kreuz im Eingangsbereich der bayerischen Staatskanzlei auf. Foto: Peter Kneffel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

Der Passauer Bischof Stefan Oster schlägt in der Kreuz-Debatte einen versöhnlichen Ton an. "Ich freue mich über jedes Kreuz, das ich in Bayerns Ämtern, Behörden, staatlichen Stellen sehe", schreibt Oster am Dienstag auf seinem Blog. Über die Motive hinter dem Erlass lasse sich freilich streiten. Er wolle dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) jedoch unterstellen, "dass er für das Land und seine Bewohner das Gute will".

Seit Wochen sorgt ein Erlass der bayerischen Landesregierung unter Söder (CSU) für Diskussionen, wonach ab 1. Juni ein Kreuz im Eingangsbereich aller Dienstgebäude des Freistaats hängen soll. Oster betonte, auch er verstehe das Kreuz als Zeichen der Erinnerung an Menschenwürde, Nächstenliebe und Toleranz, wie Söder den Beschluss erklärt hatte - "aber eben auch weiter und tiefer: Es steht auch für die Gottesliebe, für die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen, für den Sieg Jesu über Sünde und Tod, für den offenen Himmel, für die Gemeinschaft der Glaubenden, für das Zusammen von Himmel und Erde, von Menschheit und Gott, dem Vater aller Menschen".

Wer das Kreuz ernst nehme, bemerke schnell, "dass es auch unbequem ist" und zu Demut, Gottes- und Nächstenliebe herausfordere, so der Bischof weiter. Das christliche Menschenbild, "der Mensch in seiner Würde und Freiheit, sollte Fundament allen politischen Handelns sein". Das Kreuz könne "gerade in schwierigen Zeiten daran erinnern, dass das auch so bleiben soll", erklärt Oster. Wenn Politiker und Staatsbedienstete sich von dieser Haltung leiten ließen, sei dies "für unser Land sicher eher zum Segen als zum Schaden".

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