Immer mehr Jugendliche wollen sich zwischen Schulabschluss und Studium oder vor dem Start in das Berufsleben eine Auszeit nehmen. Das Bistum Augsburg bietet für diese jungen Erwachsenen nun eine Möglichkeit, dieses Jahr christlich zu leben: Unter dem Namen „Basical“ hat die bayerische Diözese im Oktober ein Orientierungsjahr gestartet.
Was erwartet Jugendliche beim „Basical“ in Augsburg?
Neun Monate wohnen sieben Jugendliche in der Augsburger Innenstadt gemeinsam – um sich so auf die Fragen des Lebens einlassen zu können. Basical-Referentin Veronika Marton hält das neue Projekt in Augsburg für sinnvoll:
„Zentral ist für das Basicaljahr, dass die Teilnehmer erfahren, wer sie sind, wozu sie geboren wurden und was sie in Zukunft umsetzen möchten. Es soll den Teilnehmern auch gegeben sein, sich auf wesentliche Themen dieser Monate konzentrieren zu können, also hineinzuwachsen in die Beziehung zu Gott und hellhörig zu werden für seinen Ruf.“
Diese Chance für Jugendliche lässt sich das Bistum Augsburg auch einiges kosten, eine Immobilie in der Augsburger Innenstadt wurde für das Leben in einer Wohngemeinschaft tauglich gemacht und modernisiert.
Kosten des Orientierungsjahrs
An den Kosten werden allerdings auch die Jugendlichen beteiligt: knapp 300 Euro kostet das Orientierungsjahr pro Monat. Dafür haben die Verantwortlichen der Diözese auch ein buntes Programm zusammengestellt. An vier Vormittagen pro Woche besuchen die Jugendlichen theologische Kurse: Sie sollen sich mit Anthropologie und Sozialethik auseinandersetzen, genauso aber auch einen Bibellesekurs absolvieren und theologische Grundkenntnisse sammeln.
Ergänzt werden die neun Monate durch eine gemeinsame Israelreise und verschiedene Sozialpraktika: Die Jugendlichen sollen zudem, so die Projektbeschreibung, „gemeinsam Projekte entwickeln und an missionarischen Einsätzen teilhaben.“
Hauptanliegen der Initiatoren
Ein Hauptanliegen der Initiatoren ist aber auch das geistliche Leben in der Gemeinschaft: „Wir wollen jungen Männern und Frauen die Möglichkeit geben, sich ihrer geistlichen Wurzeln zu vergewissern und diese auch im Gebet zu suchen“, so Marton. Deshalb wird ab dem 1. Oktober jeder Tag der neuen WG auch mit einem Morgengebet oder der Heiligen Messe beginnen.
Die Idee für ein solches Orientierungsjahr bewegte die Verantwortlichen schon lange, „sie reifte Schritt für Schritt heran“. Mehrere junge Priester stellten sich die Frage, ob ein solches Jahr, eine solche Sinnsuche, nicht auch Aufgabe der Kirche sein könne. Ein ähnliches Projekt bietet auch die Erzdiözese Freiburg an, dort allerdings vornehmlich für junge Erwachsene, die Theologie studieren wollen oder einen kirchlichen Beruf ausüben möchten. Eine solche Beschränkung sollte es in Augsburg nicht geben, schließlich befürwortete Bischöfe Konrad Zdarsa die Projektidee.
Bewerbung für Interessenten
Veronika Marton wirbt für die noch verbleibenden Plätze:
„Das Jahr soll den Teilnehmern die Möglichkeit geben, offen auf ihr Herz zu hören, auf ihre Talente zu achten und sich so für einen Beruf zu entscheiden oder auf ihre Berufung zu antworten.“
Bis zum 31. Mai 2015 können sich Interessenten für das nächste Basical-Jahr bewerben.
Im Internet: www.basical.de
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