370 Kilometer zu Fuß in drei Wochen durch drei Länder sind Jugendliche und junge Erwachsene unterwegs gewesen, um auf den Lebensschutz aufmerksam zu machen. Zwei Tage voller Begegnungen durfte auch ich mit der Gruppe mitziehen. In einer Unterkunft setzen sich am Abend der Diakon und der Kaplan der Pfarrei zu uns. Es gibt Pizza und gute Gespräche. Der Kaplan wird uns später den Primizsegen spenden. Der Diakon soll nächstes Jahr zum Priester geweiht werden. Wir erfahren, dass er lange mit Gott und Religion nichts am Hut hatte, dafür umso intensiver beim SEK, unter anderem als Personenschützer, im Einsatz war. Letztlich führte ihn sein Weg zu Gott und er entschied sich, alles auf eine Karte zu setzen und Priester zu werden. Die Begeisterung dieses Mannes für Jesus Christus ist geradezu greifbar.
Leider können wir nicht zu lange verweilen, am nächsten Morgen geht es zum nächsten Etappenziel. Mit dabei ist auch ein junger Mann, der Trisomie 21 (Downsyndrom) hat. Seine Fröhlichkeit und Herzlichkeit sind richtig ansteckend. Er verteilt genauso gerne wie wir die Flyer die auf unsere Aktion aufmerksam machen sollen. Bei der Mittagspause werden Aufzeichnungen und Interviews für einen christlichen Fernsehsender gemacht. Schließlich erreichen wir – Gott sei Dank – trockenen Fußes – obwohl Regen vorhergesagt war – unsere Unterkunft. Gerade noch rechtzeitig, um unseren prominenten Gast Weihbischof Wörner zu begrüßen. Weihbischof Wörner feiert mit uns und Gästen aus dem Etappenort Eucharistie, spricht uns Mut zu und wünscht sich ganz klar einen unbedingten Schutz des ungeborenen Lebens. Den Tag lassen wir gemeinsam beim gemütlichen Abendessen ausklingen. Zahlreiche Gäste sind unserer Einladung gefolgt und so folgen wiederum neue Begegnungen und Gespräche.
Für mich waren es zwei schöne Tage. Besonders bewegte mich, als eine junge Mutter – ihr kleines Kind war bei ihr – erzählte, dass ihr Kind eigentlich abgetrieben werden sollte. Doch sie bekam Unterstützung und nun ist sie sehr dankbar, dass sie sich für ihr Kind entschieden hat. Wenn am Ende der Pro Life Tour nach 370 Kilometern zu Fuß nur eine einzige Mutter sagt, weil ich euch begegnet bin, habe ich nicht abgetrieben, dann darf man mit Recht sagen: Die Pro Life Tour war ein großer Erfolg.
Stefan Matthaei engagiert sich für die Katholische Pfadfinderschaft Europa