Das Weltfamilientreffen in Dublin war von Beginn an durch den Missbrauchsskandal vorbelastet. Die Absagen der US-Kardinäle O'Malley und Wuerl hatten für Aufsehen gesorgt. In fast allen Reden wurde der Missbrauch thematisiert – auch, wenn es eigentlich um ganz andere Themen ging. Wie fest der Missbrauch das Treffen im Griff hatte, zeigte ein Schild vor dem „Children’s Global Village“, dem Kinderland. Man habe, so war darauf zu lesen, die Mitarbeiter in der Kinderbetreuung nach „best child safeguarding practice“ ausgewählt, heißt: Referenzen, Polizeiliches Führungszeugnis, Präventionstraining. Die Botschaft ist klar: Mehr kann man nicht tun, um auf den Missbrauchsskandal angemessen zu reagieren.
"Amoris Laetitia" bestimmt Weltfamilientreffen
Die drei Tageslosungen des Kongresses orientierten sich an den christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe, das Programm reflektierte explizit verschiedene Kapitel von „Amoris Laetitia“. Diese Struktur ist keine rein formale, sie präjudizierte die inhaltliche Ausrichtung. Das Weltfamilientreffen war mithin ein Forum, endlich mit der Umsetzung von „Amoris Laetitia“ ernst zu machen. Motto: „Die Botschaft der Familie – Freude für die Welt“. Die Freude der Liebe. Diese Freude war auch zu spüren. Doch mancher Kardinal sprach in einer fast leeren Halle. Ebenfalls wurde die Freude dadurch getrübt, dass zu den drei Keynote-Reden nur jeweils einige hundert Besucher in die völlig überdimensionierte „Family-Arena“ kamen.
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DT (jbj)