Liebe Brüder und Schwestern! Während der vergangenen Katechesen haben wir über einige Psalmen nachgedacht, die Beispiele für die typischen Weisen des Gebets darstellen: Klage, Vertrauen, Lobpreis. In der heutigen Katechese möchte ich mich mit Psalm 119 nach der jüdischen, beziehungsweise Psalm 118 nach der griechisch-lateinischen Tradition befassen: ein ganz außergewöhnlicher Psalm, der in seiner Art einzigartig ist. Vor allem aufgrund seiner Länge: er besteht aus 176 Versen, die in zweiundzwanzig Strophen mit je acht Versen aufgegliedert sind. Dann hat er die Besonderheit, ein „alphabetisches Akrostichon“ zu sein: das heißt, er ist nach dem hebräischen Alphabet aufgebaut, das sich aus zweiundzwanzig Buchstaben ...
Zur Radikalität des Evangeliums berufen
Der Heilige Vater betrachtet Psalm 118 – Im Wortlaut die Ansprache während der Generalaudienz am 9. November 2011