Im Streit um die Zulassung evangelischer Ehepartner zur Kommunion hofft der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende und emeritierte Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch auf eine einvernehmliche Lösung. „Das ist auch das Anliegen von Papst Franziskus“, betonte Zollitsch am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg. Die jüngste Stellungnahme der vatikanischen Glaubenskongregation habe eine Lösung aber nicht näher rücken lassen.
Es gehe dabei „letztlich um das Miteinander von evangelischer und katholischer Kirche“, und da stehe Deutschland als „Land der Reformation“ in der Verantwortung, sagte Zollitsch. „Hierzulande sind vier von zehn Ehen konfessionsverbindend. Deshalb ist die Kommunionfrage von anderer Relevanz als etwa in Italien.“
Kommunion und Eucharistie seien für Katholiken von zentraler Bedeutung, so Zollitsch. Und die sie betreffenden Fragen müssten „mit Sorgfalt und Ernst“ besprochen werden. Dass öffentlich die Zerstrittenheit der Bischöfe zu Tage trete, mache ihm Sorge. „Zu meiner Zeit als Vorsitzender hatte ich das Glück, dass wir es immer geschafft haben, auch in den strittigsten Fragen letztlich zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen. Dafür bin ich dankbar.“
DT/KNA
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe