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Zisterzienserkloster Neuzelle: Die Mönche werden bauen

Entgegen den bisherigen Plänen werden die aus Heiligenkreuz kommenden Gründermönche nicht auf dem historischen Klostergelände wohnen. In den kommenden Jahren soll eine völlig neue Klosteranlage errichtet werden. Von Gudrun Trausmuth
Kloster Neuzelle
Foto: Patrick Pleul (ZB) | Die Mönche wollen nicht „wie Großgrundbesitzer“ in die historischen Bauten in Neuzelle zurückkehren, so Abt Maximilian Heim.

Vor wenigen Tagen wurden sechs Mönche des österreichischen Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz feierlich ins brandenburgische Neuzelle ausgesandt, wo am 2. September im Rahmen der Görlitzer Bistumswallfahrt das ehemalige Kloster Neuzelle neu gegründet werden soll. Das dort bereits seit 1268 bestehende Zisterzienserkloster war 1817 von Preußen geschlossen worden.

Entgegen den bisherigen Plänen werden die aus Heiligenkreuz kommenden Gründermönche nicht auf dem historischen Klostergelände wohnen; vielmehr soll in den kommenden Jahren eine völlig neue Klosteranlage errichtet werden, deren Finanzierung ausschließlich durch Spenden erfolgen soll.

Neubau auf stiftseigenem Gelände

Wie die österreichische Presseagentur „kathpress“ meldete, verkündigte der Heiligenkreuzer Abt Maximilian am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz, dass der Klosterneubau im Umkreis von bis zu 12 Kilometern vom historischen Klostergebäude auf stiftseigenem Gelände entstehen solle.

„Unter Berücksichtigung der umfangreichen musealen, kulturellen und schulischen Nutzung des historischen Klostergeländes haben wir uns letztlich für die für die Perspektive eines Klosterneubaus im näheren Umfeld von Neuzelle entschieden. Die Mönche wollen nicht „wie Großgrundbesitzer“ in die historischen Bauten in Neuzelle zurückkehren, sondern stattdessen die Grundlagen dafür schaffen, „wie Mönche des 21. Jahrhunderts zu leben“, so Abt Maximilian Heim.

Grundlagen schaffen für mönchisches Leben im 21. Jahrhundert

Pater Kilian Müller, Ökonom des künftigen Priorats Neuzelle, erklärte, ein Klosterneubau eröffne mehr "Gestaltungsfreiheit" als das denkmalgeschützte Kanzleigebäude. Gästezimmer für "Kloster auf Zeit" und Räume für weitere Mönche bereitzustellen, sei auf diese Weise unkomplizierter. Auch sei es einfacher, so Pater Müller, Fundraising für ein Gebäude zu machen, das Eigentum des Ordens ist, als für das in staatlichem Besitz verbleibende Kanzleigebäude, wo die Mönche, die seit einem Jahr die Neugründung vorbereiteten, bis jetzt gewohnt hatten.

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