Leo XIII. (1878–1903) sollte der erste Pontifex sein, der seine ganze Amtszeit – ein viertel Jahrhundert – hinter den Mauern des Vatikans verbrachte. Als Gioacchino Pecci Pius IX. auf den Stuhl des heiligen Petrus folgte, waren es gerade acht Jahre her, dass piemontesische Truppen in Rom einmarschiert waren. Pius IX. hatte gegen die Einverleibung des Kirchenstaates in das Königreich Italien protestiert, sich dann in den Apostolischen Palast zurückgezogen und zum „Gefangenen des Vatikans“ erklärt. Leo XIII. sah sich durch die politischen Umstände gezwungen, den Standpunkt seines Vorgängers beizubehalten.
Wo Päpste für die Kirche beten
Bis Anfang Februar wird die Erscheinungsgrotte in Lourdes restauriert – Eine Nachbildung befindet sich seit 1902 in den Vatikanischen Gärten. Von Ulrich Nersinger