Georg May, emeritierter Mainzer Kirchenrechts-Professor, hat ein bemerkenswertes Buch vorgelegt, das Zeugnis für seine leidenschaftliche Liebe zur Kirche ablegt. Darin nimmt er eine Sichtung der akademischen Theologie im vorwiegend deutschsprachigen Raum vor, die beklommen macht. Der Titel deutet es an: Ja, es gibt nicht nur gläubige, es gibt auch ungläubige Theologie, es gibt ein auf-, aber auch ein abbauendes Reden von Gott. May wird sich nicht überall beliebt machen – und das wird ihn ganz kalt lassen – wenn er im letzten Konzil einen Scheitelpunkt sieht: „Bis zu diesem Ereignis trugen die allermeisten Theologen die Lehre der Kirche korrekt vor. Die katholischen Christen konnten sich auf sie verlassen.
Wie Theologen den Glauben verkürzen
Der Häresien sind nicht so viele, wie Georg May weiß, doch zahlreich sind die Wege der Wissenschaft ins doktrinelle Abseits. Von Urs Buhlmann