Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Bonn

ZdK-Chef Sternberg zu Reformkurs: Die Positionen sind nicht unverrückbar

Anfang September wird der Synodale Weg im Format von Regionalforen fortgesetzt. Dabei gehe es nicht um die Verhandlung bereits fester Positionen, so ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Er räumt aber ein: „Beschlüsse werden wir keine fassen können.“
Thomas Sternberg: Verneint, Kritiker bereits auf der ersten Wegstrecke des Synodalen Wegs verloren zu haben
Foto: Andreas Arnold (dpa) | Verneint, Kritiker bereits auf der ersten Wegstrecke des Synodalen Wegs verloren zu haben: ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, blickt zuversichtlich auf die für Anfang September angesetzten Regionalkonferenzen zur Fortsetzung des Synodalen Wegs. Im Hinblick auf die Kritiker des innerkirchlichen Reformkurses erklärte Sternberg im Gespräch mit der „Katholischen Nachrichten-Agentur“ (KNA): „Die Positionen sind keineswegs so unverrückbar, wie sie scheinen mögen.“ Es gebe den erklärten Willen, Themen gemeinsam zu diskutieren und Lösungen zu finden – sowohl auf Seiten der Laien als auch der Bischöfe. „Anders als manche vielleicht meinen, geht es nicht um die Verhandlung bereits fester Positionen.“

Lesen Sie auch:

Sternberg verneint, Kritiker verloren zu haben

Die in fünf verschiedenen Städten zeitgleich stattfindenden Regionalforen könnten laut Sternberg „erste Ergebnisse ihrer Arbeit in die Synodalversammlung rückkoppeln und zur Diskussion stellen“. Zudem müsse man die Texte im Licht der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf Gesellschaft und Kirche lesen. 

Auf die Frage, ob dies nicht alles sehr unverbindlich bleibe, antwortete Sternberg: „Beschlüsse werden wir keine fassen können, aber die Befassung aller 230 Synodalen mit dem, was in den vier Foren diskutiert wird, ist ein wichtiger Schritt.“ Ob das auch in einer Erklärung des Präsidiums zusammengefasst werden könne, sei noch offen.

Darüber hinaus verneinte Sternberg, Kritiker bereits auf der ersten Wegstrecke verloren zu haben.„Auffällig ist doch vor allem eines: Die Zahl der grundsätzlichen Kritiker ist nicht größer geworden.“ Die positive Einstellung zum Synodalen Weg, sowohl unter den deutschen Bischöfen als auch unter den Laien, sowie die gute Stimmung vom Auftakt in Frankfurt, seien geblieben. Der Kölner Weihbischof Dominik Schwaderlapp hatte sich Ende Mai aus dem Forum zur Sexualmoral zurückgezogen; der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzers hatte gefordert, die Regionalkonferenzen abzusagen, da sie in der Satzung nicht vorgesehen seien.

Was den Kölner Weihbischof anbelange, so ergänzte Sternberg: „Wenn jemand der Meinung ist, dass es keinen Veränderungsbedarf gibt, dann ist es besser, seine Mitarbeit in einem Forum zur Erarbeitung neuer Lösungen zu beenden. Er scheidet ja nicht aus der Synodalversammlung aus.“

DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe

Themen & Autoren
Redaktion Thomas Sternberg Zentralkomitee der deutschen Katholiken

Weitere Artikel

Der Missionskongress in Brüssel ist seinem Anspruch, ein Zeichen der Hoffnung zu setzen, gerecht geworden. 
08.04.2024, 19 Uhr
Thomas Philipp Reiter

Kirche

Eine Tagung in Stift Heiligenkreuz mit Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Kurt Koch befasste sich mit der Relevanz des Priestertums heute. 
18.04.2024, 13 Uhr
Leander Lott