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Voderholzer: Kirche hat Sterbende nicht vergessen

In seinem ersten öffentlichen Gottesdienst während der Corona-Krise betet der Regensburger Bischof für alle, die von der Pandemie betroffen sind. Und er geht auch auf die Befürchtung mancher ein, dass die Krise missbraucht werden könnte.
Bischof Voderholzer rückte die Coronavirus-Pandemie ins Zentrum seines ersten Gottesdienstes
Foto: J. Wächter | Dankte allen, die in den vergangenen Wochen auf den Intensivstationen Großartiges geleistet und sich der Sterbenden angenommen hätten: der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat die Coronavirus-Pandemie ins Zentrum seines ersten Gottesdienstes mit zugelassenen Gläubigen gerückt. In einem Bittamt am Mittwochabend, dem Vorabend von Christi Himmelfahrt, trug Voderholzer „die Anliegen, Sorgen und Nöte der Kirche von Regensburg und der ganzen Stadt vor Gott hin“. Der Regensburger Bischof betete insbesondere für die Kranken, Alten und die Sterbenden.

Gebet für Suche nach Corona-Impfstoff

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Den jüngst von der ehemaligen thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht erhobenen Vorwurf, die Kirche habe die Sterbenden in der Corona-Krise vergessen, wies Voderholzer zurück. Gleichzeitig dankte er allen, die in den vergangenen Wochen auf den Intensivstationen Großartiges geleistet und sich der Sterbenden angenommen hätten.

Voderholzer schloss auch die Forschenden, „die Heilmittel und einen Impfstoff suchen, die vor dem Virus schützen“, in das Gebet ein – genauso wie „die Sorgen nicht weniger, dass die gegenwärtige Krise missbraucht werden könnte zur Einschränkung individueller Freiheitsrechte und zur Bereicherung einiger weniger, die aus der allgemeinen Not noch Profit zu schlagen verstehen“. Ausgeblendet werden dürften diejenigen nicht, die auch ohne Corona bereits von Hunger und Armut bedroht gewesen seien.

Mit Gottes Hilfe Arbeitsplätze und Existenzen retten

Ins Gebet schloss Bischof Voderholzer ebenfalls die Familien ein, die „manch leidvolle Situation durchmachen mussten“. Der Bischof wies auch auf die Kinder und Jugendlichen hin, die sich auf Erstkommunion und Firmung vorbereiteten. „Das sehnsüchtige Warten auf die Begegnung mit Christus in den Sakramenten vertiefe ihre Liebe zu Gott und lasse ihren Glauben erst recht stark werden“.

Eigens erwähnte der Bischof auch diejenigen, die in große wirtschaftliche Nöte geraten sind: „Möge es mit Gottes Hilfe und der Solidarität in der Gesellschaft gelingen, Arbeitsplätze und Existenzen, oft das Lebenswerk mehrerer Generationen zu retten“. Der Gottesdienst am Mittwochabend im Regensburger Dom fand unter den Vorschriften zur Eindämmun der Coronavirus-Pandemie statt. Anstelle der traditionellen Prozession durch die Stadt trat der Regensburger Bischof am Ende der Messe mit dem Allerheiligsten Sakrament vor die Domkirche und segnete die Stadt und ihre Bewohner.

DT/mlu

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