Nachdem der emeritierte Papst Benedikt XVI. in einem am Mittwoch erscheinenden Buch vor einer Aufhebung des Zölibats warnt, hat der Vatikan die Haltung von Papst Franziskus zur priesterlichen Ehelosigkeit bekräftigt. „Die Position des Heiligen Vaters zum Zölibat ist bekannt“, erklärte der Pressesprecher des Papstes, Matteo Bruni, am Montag. Zudem verwies er auf frühere Äußerungen zum Zölibat.
Franziskus: Zölibat ist Geschenk für die Kirche
So hatte der Papst beispielsweise im Januar 2019 erklärt, dass der Zölibat ein Geschenk für die Kirche sei. Zudem sei er sei nicht einverstanden damit, einen optionalen Zölibat zu erlauben. „Nur für die entlegensten Orte bliebe manche Möglichkeit – ich denke an die Pazifikinseln“, sagte Franziskus damals. Pressesprecher Bruni erinnerte auch daran, dass Papst Franziskus auf seinen Vorgänger Paul VI. verwiesen hatte, der gesagt haben soll: „Ich würde eher mein Leben hingeben als das Gesetz über den Zölibat zu ändern.“
„Ich glaube, dass der Zölibat eine große Bedeutung
in sich trägt als Verzicht auf einen möglichen irdischen
Besitz und auf ein Leben im Kreis der Familie"
Benedikt XVI.
In dem am Mittwoch auf Französisch erscheinenden Buch „Des profondeurs de nos coeurs“ („Aus den Tiefen unserer Herzen“) schreibt Benedikt, die Ehe betreffe den Menschen in seiner Gesamtheit, und da der Dienst für den Herrn gleichermaßen die totale Hingabe des Menschen erfordere, sei es nicht möglich, beide Berufungen gleichzeitig zu realisieren. „Ich glaube, dass der Zölibat eine große Bedeutung in sich trägt als Verzicht auf einen möglichen irdischen Besitz und auf ein Leben im Kreis der Familie.“ Der Zölibat sei sogar unerlässlich, so der emeritierte Papst, „damit unser Weg hin zu Gott das Fundament unseres Lebens“ bleiben kann.
DT
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