In den USA wird es auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie nicht möglich sein, über das Handy zu beichten. Dem Kirchenrecht zufolge sei es nicht erlaubt, das Beichtsakrament über das Handy zu spenden, erklärte der Vorsitzende des Ausschusses der US-Bischöfe für den Gottesdienst, Erzbischof Leonard Blair. Dies geht aus einem Memorandum Blairs an die amerikanischen Bischöfe hervor, über das mehrere US-Medien berichten.
Große Gefahr für das Beichtgeheimnis
In dem Memorandum nimmt der Erzbischof von Hartford im Bundesstaat Connecticut Bezug auf eine Stellungnahme des Sekretärs der vatikanischen Gottesdienst-Kongregation, Erzbischof Arthur Roche. Dieser hatte erklärt, dass der Gebrauch eines Handy bei der Beichte eine „große Gefahr für das Beichtgeheimnis“ darstelle. Nicht einmal zur Verstärkung der Stimmen von Pönitent und Beichtvater sei die Nutzung eines Mobiltelefons erlaubt, so Roche – auch wenn diese sich trotz der Abstandsregelung sehen könnten.
Darüber hinaus erklärt Blair in seinem Memorandum, dass die Absolution gemäß dem Katechismus aber dennoch möglich sei, wenn der beichtende „vollkommene Reue“ zeige. Hier sei die Voraussetzung, dass der Beichtende fest entschlossen sei, sobald wie möglich zur Beichte zu gehen.
Krankensalbung nicht an Arzt oder Krankenschwester delegieren
Der Vorsitzende des Ausschusses der US-Bischöfe für den Gottesdienst ging auch auf das Sakrament der Krankensalbung ein. Diese könne nicht an eine andere Person, etwa an einen Arzt oder eine Krankenschwester delegiert werden.
Fragen zu den Sakramenten waren in Zusammenhang mit der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus in den USA aufgekommen. So soll beispielsweise der Bischof von Springfield in Massachusetts Krankenschwestern erlaubt haben, schwerkranke Patienten mit heiligem Öl zu salben, solange ein katholischer Krankenhaus-Seelsorger in der Nähe des Bettes stand.
DT/mlu
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