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US-Bischof Malone weist Rücktrittsgerüchte zurück

Der Bischof von Buffalo, Richard Malone, steht seit Monaten wegen mutmaßlichen Fehlverhaltens im Umgang mit Missbrauchsfällen unter Druck. Berichte, wonach sein Rücktritt unmittelbar bevorstehe, weist er zurück.
US-Bischof Richard Malone unter Druck
Foto: Bob Roller | Bischof Malone soll eine Liste mit Namen mutmaßlicher Missbrauchstäter in seinem Bistum gekürzt haben. Von angeblich 117 Verdächtigen befanden sich nur noch 42 auf dem Dokument, das Malone im März 2018 öffentlich ...

Der Bischof der US-amerikanischen Diözese Buffalo, Richard Joseph Malone, hat Berichte zurückgewiesen, denen zufolge sein Rücktritt unmittelbar bevorstehe. Malone, der sich derzeit gemeinsam mit den anderen Bischöfen des US-Bundesstaats New York zum Ad-Limina-Besuch im Vatikan aufhält, soll auf die Fragen eines Vatikanjournalisten bezüglich der Gerüchte geantwortet haben: „Völlig falsch. Vielen herzlichen Dank, das Gespräch ist beendet.“ Dies berichtet die US-Lokalzeitung „The Buffalo News“.

Liste mit Namen von Missbrauchstätern gekürzt

Der 73-jährige Malone steht wegen mutmaßlichen Fehlverhaltens im Umgang mit zahlreichen Missbrauchsfällen in seinem Bistum seit Monaten massiv unter Druck. Er soll eine Liste mit Namen mutmaßlicher Missbrauchstäter in seinem Bistum gekürzt haben. Von angeblich 117 Verdächtigen befanden sich nur noch 42 auf dem Dokument, das Malone im März 2018 öffentlich gemacht hatte. Fotos einer Reihe von Schriftstücken, aufgenommen von einer Mitarbeiterin des Bistums, belegen offenbar, dass Bischof Malone absichtlich die Namen einiger aktiver Priester und Geistlicher entfernte.

Ein Journalist des katholischen Wochenmagazins „The Tablet“ hatte am Mittwoch über den Kurzmitteilungsdienst Twitter erklärt, Malone stehe kurz davor, von seinem Bischofsamt zurückzutreten. Dabei berief er sich auf anonyme Quellen. Auch die Sprecherin des Bistums Buffalo, Kathy Spangler, wies die Behauptung am Donnerstag zurück.

Seit Wochen kursieren Rücktrittsgerüchte

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Gerüchte über einen möglichen Rücktritt von Bischof Malone kursieren schon seit Wochen. Ende Oktober hatte Bischof von Brooklyn, Nicholas DiMarzio eine Apostolische Visitation des Bistums Buffalo beendet. Diese war von Kardinal Marc Ouellet, Kardinalpräfekt der vatikanischen Bischofskongregation, angeordnet worden, um über die Vorgänge in dem New Yorker Bistum aufzuklären. Der Inhalt des Abschlussberichts ist bislang jedoch nicht bekannt.

Noch undurchschaubarer wird die Situation allerdings dadurch, dass gegen Bischof DiMarzio jüngst ebenfalls Vorwürfe laut wurden. So soll er einen minderjährigen Messdiener in den 1970ern wiederholt sexuell misshandelt haben. Darüber berichtete der britische „Catholic Herald“. DiMarzio war damals Priester in der Diözese Newark im Bundesstaat New Jersey.

Auch Bischof DiMarzio mit Vorwürfen konfrontiert

In einem Brief an die Gläubigen in seinem Bistum wies DiMarzio die Vorwürfe kategorisch zurück und erklärte, er wolle entschieden gegen die Behauptungen vorgehen. „In meinen beinahe 50 Jahren als Priester habe ich mich nie unrechtmäßigen und unangemessenen Verhaltens schuldig gemacht“, so DiMarzio.

DT/mlu

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