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Tschugguel: „Die katholische Lehre ist unverändert und wird es auch bleiben“

Am Samstag riefen junge Katholiken den Papst dazu auf, seine Äußerungen zu homosexuellen Lebenspartnerschaften richtig zu stellen. In der"Tagespost" erklärt Tschugguel, warum er den Äußerungen einerseits keine große Bedeutung beimisst, sie aber andererseits Munition für die Feinde der Kirche darstellten.
Papst um Klarstellung gebeten
Foto: Tschugguel

Der österreichische Familien- und Lebensrechtsaktivist Alexander Tschugguel fordert den Papst zur Klarstellung seiner mutmaßlichen Forderung  nach zivilen homosexuellen Lebenspartnerschaften auf.  Die weltweit verbreiteten Schlagzeilen seien bedauerlich, da suggeriert werde, „dass der Papst die Lehre der Kirche ändert oder, dass er damit einen großen Schritt in Richtung „LGBT“ geht“, so Tschugguel heute gegenüber der "Tagespost". Das seien „unglaubliche Verdrehungen der Wahrheit“, auf die der Vatikan und auch der Heilige Vater mit „leider bereits gewohnter Stille“ reagierten, obwohl nun Länder wie Venezuela mit Berufung auf den Papst die „Homo“-Ehe einführen wollten.

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Tschugguel weist darauf hin, dass davon auszugehen sei, „dass das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen wurde" und ihm daher keine große Bedeutung zu schenken sei. Die katholische Lehre sei unverändert und werde es auch bleiben. Es sei "dennoch sehr traurig, dass hier den Feinden der Kirche so viel Munition für deren Angriffe gegeben" werde.

Fordert der Papst "zivile Lebenspartnerschaften"?

Bereits am Samstag hatten junge Katholiken, darunter Tschugguel, auf dem Peterplatz ein Banner entrollt und Papst Franziskus zu einer Klarstellung seiner Aussagen aus einem neuen Dokumentarfilm aufgerufen. So forderte der Papst im Interview zivilrechtlichen Schutz von Lebenspartnerschaften. Die Äußerungen des Papstes lösten ein weltweites Medienecho aus. 

Wenn die Worte des Papstes in einem unklaren Kontext stünden, dienten sie „den Feinden der Kirche und des Glaubens“, so Tschugguel weiter. Als Familienaktivist wies Tschugguel zudem darauf hin, dass die eingetragene Partnerschaft immer nur der erste Schritt sei und bisher in fast allen Ländern zur sogenannten Homo-„Ehe“ geführt habe.

Zudem verwies Tschugguel auf den Standpunkt der römischen Glaubenskongregation, die 2003 feststellte, dass nach der Lehre der Kirche "die Achtung gegenüber homosexuellen Personen in keiner Weise zur Billigung des homosexuellen Verhaltens oder zur rechtlichen Anerkennung der homosexuellen Lebensgemeinschaften führen" könne.

„Zu all diesen Problemen wollen wir Klarheit haben. Eine kurze Klarstellung des Heiligen Vaters würde hier vielen Feinden der Kirche den Wind aus den Segeln nehmen und die Gläubigen in ihrer Treue bestärken“, zeigt sich Tschugguel sicher. (DT/ska)

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