Der Münchner Pastoraltheologe Andreas Wollbold wirft dem Synodalen Weg Anpassung an weltliches Denken vor. Im Interview mit der „Tagespost“ (Donnerstagsausgabe) hält er das für den falschen Ansatz. „Um attraktiv zu sein, braucht es den Mut zum Anderssein, zum Vordenken, zur kreativen Minderheit. Das muss dann aber auch intelligent, witzig und kommunikativ vorgetragen werden“, so der an der Ludwig-Maximilians-Universität lehrende Geistliche.
Der Glaube, die kostbare Perle in Händen zu halten
„Vor allem braucht es Selbstbewusstsein, den Glauben daran, dass wir die kostbare Perle in Händen halten. Wir allein!“ Stattdessen herrsche viel zu viel Ängstlichkeit. Fast betulich werde wieder und wieder Loyalität gegenüber dem beteuert, was heute so „in“ sei. „Dabei sind gerade die katholischen Alleinstellungsmerkmale wie Zölibat, Nein zum Frauenpriestertum und treue Ehe von Mann und Frau Pfunde, mit denen wir wuchern können.“
Der Zölibatetwa könne als Heilmittel gegen die Überbewertung der Sexualität, männliches Priestertum als Ausweg aus der Gleichmacherei der Geschlechter und Mann-Frau-Kinder als Zukunftssicherung gegen die globale Überalterung gedeutet werden, so der Dekan der katholisch-theologischen Fakultät. DT/om
Was Professor Wollbold den deutschen Bischöfen zur Überwindung der Kirchenkrise rät, lesen Sie in der Pfingstausgabe der „Tagespost“.