Die Christen in Ostdeutschland haben bereits seit Jahrzehnten Erfahrung mit der Evangelisierung in einer glaubensfernen und -feindlichen Umgebung. Von ihnen können die Katholiken im Westen lernen, den Glauben auch unter widrigen Umständen als kostbaren Schatz zu betrachten. Das schreibt der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt in der Sonderbeilage „welt&kirche“ zum Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland.
Johannes Paul II. wollte neue Wege der Verkündigung
Dabei sei die Kirche nicht nur als Schutzraum ‚gegen die Welt‘ zu verstehen, sondern es gelte hinauszugehen, um die Nachfolge Christi als Lebensvollzug an die erste Stelle ihrer pastoralen Handlungsmotive zu stellen.
Ipolt habe in den Jahren der Diktatur gelernt, den eigenen Glauben als einen kostbaren Schatz anzusehen und darüber ihn auch mit anderen Menschen zu sprechen. Johannes Paul II. habe als Begründer des Gedankens der Neuevangelisierung bereits damals erkannt, dass es darauf ankommen wird, sich nicht auf eine automatisch funktionierende Tradition und Weitergabe des Glaubens zu verlassen, sondern dass es darum ginge, wirklich neue Wege der Verkündigung zu finden.
Daher müsse es auch bei den Reformbemühungen der Kirche in Deutschland um Selbstevangelisierung gehen, statt um strukturelle Besitzstandswahrung.
DT/kaj
Wie die deutschen Katholiken von den Erfahrungen ihrer Mitchristen in der DDR lernen können: Lesen Sie den Beitrag von Bischof Wolfgang Ipolt in der Sonderbeilage „welt & kirche“ in der kommenden Ausgabe der Tagespost.