Ausdrücklich weist P. Bernhard Gerstle, der seit 2015 das Amt des Distriktoberen innehatte, auf die Langzeitfolgen des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ von Papst Benedikt XVI. aus dem Jahr 2007 hin. Es habe die Fronten wesentlich entschärft und deutlich zur liturgischen Versöhnung beigetragen.
Neue Heilige
Zustimmung signalisiert der Ordensmann auch zum Dekret der Glaubenskongregation vom April 2020, mit dem neue Präfationen und Heilige in die überlieferte Form integriert wurden. „Mit diesen organischen Anpassungen und Erweiterungen, die es bei einer lebendigen Liturgie immer wieder gibt, wurde ein Grundanliegen von Papst Benedikt XVI. aufgegriffen und verwirklicht.“ Gerade die Aufnahme neuer Heiliger sei ein großer Gewinn und eine Bereicherung, die auch von vielen Befürwortern der überlieferten Liturgie lange ersehnt worden ist.“
Weniger negative Stimmen
Inzwischen feierten zahlreiche Diözesan- und Ordenspriester beide Formen des römischen Ritus und die kritischen und negativen Stimmen gegenüber dem „alten Messe“ seien leiser und weniger geworden. Das Verständnis und die Wertschätzung des „alten Ritus“, der für die jüngere und mittlere Generation inzwischen der „neuen Ritus“ geworden sei, sei dadurch deutlich gewachsen.
Angesichts des Glaubensschwundes betrachte er es als ein positives Zeichen, dass es junge Menschen gebe, die allen Schwierigkeiten und Widerständen zum Trotz ihr Leben auf eine Karte setzen und sich Gott weihten. Wörtlich sagte Gerstle: „Unsere beiden Priesterseminare in Wigratzbad und Denton sind mit jeweils über achtzig Seminaristen gesteckt voll. Es sind wunderbare junge Männer, die den Ruf Gottes vernommen haben und aus Liebe zu ihm bereit sind auf Familie und Karriere in der Welt zu verzichten.“ DT/reg
Lesen Sie eine ausführliches Interview mit P. Bernhard Gerstle in der kommenden Ausgabe der Tagespost.