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Lehrdokument zur Eucharistie: US-Bischöfe veröffentlichen Klarstellung

Das geplante Lehrdokument zur Eucharistie ziele nicht auf eine bestimmte Person oder Personengruppe ab, betonen die US-Bischöfe. Auch handele es sich nicht um einen nationalen Leitfaden, um abtreibungsbefürwortenden Politikern die Kommunion vorzuenthalten.
Lehrdokument zur Eucharistie
Foto: Pawel Horosiewicz/Adobe Stock | Die US-Oberhirten verneinen, dass man in Form des Lehrdokuments zur Eucharistie einen nationalen Leitfaden veröffentlichen werde, um Politikern die Kommunionen vorzuenthalten.

In den USA wird weiter intensiv über ein von der US-Bischofskonferenz geplantes Lehrdokument zur Eucharistie diskutiert, das viele als Versuch sehen, abtreibungsbefürwortende Politiker vom Kommunionempfang auszuschließen. Nun haben die Bischöfe eine Klarstellung zu einigen zentralen Fragen hinsichtlich des Lehrschreibens veröffentlicht.

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Klares Verständnis für kirchliche Lehre schaffen

Darin betonen die US-Bischöfe ausdrücklich, dass es sich bei der Abstimmung über die Ausarbeitung des Lehrdokuments im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung Mitte Juni nicht um ein Votum zu der Frage gehandelt habe, ob man Politiker vom Kommunionempfang ausschließen solle. Wörtlich heißt es: „Jeder Katholik, egal ob er ein öffentliches Amt ausübt oder nicht, ist zur andauernden Bekehrung aufgerufen, und die US-Bischöfe haben immer wieder betont, dass es die Pflicht aller Katholiken sei, das menschliche Leben, dessen Würde und andere grundlegende Prinzipien der katholischen Moral- und Soziallehre zu unterstützen.“

Die US-Oberhirten verneinen auch, dass man in Form des Lehrdokuments zur Eucharistie einen nationalen Leitfaden veröffentlichen werde, um Politikern die Kommunionen vorzuenthalten. Vielmehr sei die Absicht, ein „klares Verständnis“ für die kirchliche Lehre zu schaffen und so das Bewusstsein unter den Gläubigen zu schärfen, wie die Eucharistie „unser Leben verändern und uns dem Schöpfer und dem Leben, das er für uns vorgesehen hat, näherbringen kann“.

Der Vatikan, so heißt es in der Klarstellung, die bereits auf den 21. Juni datiert ist, habe die Bischöfe zum Dialog und breiten Meinungsaustausch aufgefordert. Die Frühjahrsvollversammlung sei der erste Teil jenes Prozesses gewesen. Zusammenarbeit und Austausch der Bischöfe untereinander seien der Schlüssel bei der Ausarbeitung des Lehrdokuments, heißt es. 

Kein disziplinarisches Dokument

Darüber hinaus betonen die Bischöfe, dass das Lehrdokument weder disziplinarisch sein soll, noch ziele es auf eine bestimmte Person oder Personengruppe ab. Die Diskussion um jenes Lehrdokument war jedoch weithin als Versuch aufgefasst worden, abtreibungsbefürwortenden Politikern wie US-Präsident Joe Biden oder auch die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, vom Kommunionempfang auszuschließen. Die Befürworter des Dokuments, die sich auch öffentlich zu der Debatte äußerten, wiesen diese Deutung jedoch stets zurück.

Bei der digitalen Frühjahrsvollversammlung Mitte Juni hatte sich eine Mehrheit von 168 Bischöfen, und damit mehr als allgemein erwartet, dafür ausgesprochen, ein Lehrdokument zur Eucharistie auszuarbeiten. 55 Bischöfe stimmten dagegen, sechs enthielten sich. Erforderlich gewesen wäre lediglich eine einfache Mehrheit.  DT/mlu

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