Glaubt man der stellvertretenden ZdK- Vorsitzenden Karin Kortmann, so wird die Frauenfrage zur Schicksalsfrage des Synodalen Weges. Die Politikerin und Laienfunktionärin sieht im Interview mit der "Katholischen Nachrichten-Agentur" (KNA) sogar das Frauenpriestertum näher rücken, auch wenn sie zugeben muss, dass diese Frage eine weltkirchliche Frage ist.
Unveränderbares Glaubensgut der Kirche
Der Druck auf die Bischöfe wird in gleichem Ausmaß wachsen, wie sie sich dieser Frage wegducken. "Ordinatio sacerdotalis" ist "de fide", das heißt es ist unveränderbares Glaubensgut der Kirche. Ein Frauenpriestertum kann weder näher ran noch weiter weg rücken. Es existiert in der Kirche schlicht und ergreifend nicht. Es kann nicht eingeführt werden, was es nicht gibt. Um diese einfache Wahrheit wird in der Diskussion ein Riesenbogen geschlagen. Formulierungen wie „die Sache sei entschieden, aber die Diskussion dürfe weitergehen“, sind ohne jeden Zweifel kontraproduktiv. Es gibt eine Reihe echter Probleme zu lösen. Einige davon haben sicher mit der Rolle der Frau in der Kirche in unserer Zeit zu tun. Es wird ein Ersatzschauplatz aufrechterhalten, der der Lösung tatsächlich bestehender Fragen im Weg steht.
Manche wollen auf Gedeih und Verderb eine Frauenweihe
So wundert es kein bisschen, wenn sich junge Frauen Hoffnungen auf die Priesterweihe hingeben, weil man ihnen nicht klar und eindeutig die Wahrheit sagt. Natürlich gibt es "pressure groups", die auf Gedeih und Verderb eine Frauenweihe wollen. Doch diese sind schon auf dem Weg der Spaltung von der Kirche. Diejenigen, die die Einheit wahren wollen, aber derzeit dem Holzweg sind, könnten vielleicht noch die Kurve kriegen, schenkte man ihnen reinen Wein ein.
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