Der zentrale Heldenplatz in Budapest schien am Sonntagnachmittag zu klein für die Eröffnung des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses (IEC). Menschenmassen wohnten dem Großereignis, das im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie um ein volles Jahr verschoben werden musste, auch in den angrenzenden Straßen der ungarischen Hauptstadt bei. Unter den Ehrengästen der Festmesse befanden sich der Präsident Ungarns, János Áder, und die Gattin des ungarischen Ministerpräsidenten Vikor Orbán, Anita Lévai. Orbán selbst ist kalvinistischer Christ, seine Frau dagegen Katholikin.
„In diesen Tagen lässt uns der Herr spüren, dass Christus in der Eucharistie mit uns ist“, sagte der Primas von Ungarn und Erzbischof von Esztergom-Budapest, Kardinal Péter Erdö. „Er lässt die Kirche, die Völker, die Menschheit nicht allein.“ Die Eucharistie sei jene Quelle, aus der sich das Leben und die Sendung des Christen speise, so Erdö, der insbesondere die Erstkommunionkinder, ihre Eltern und Katecheten begrüßte.
„Gott allein ist immer jung!“
„Ihr seid der Frühling der Kirche!“, rief der Vorsitzende des Rates des europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Genuas Kardinal Angelo Bagnasco, den 1200 Kindern zu, die im Rahmen der Eröffnungsmesse des IEC die Erstkommunion empfingen. Den zahlreich anwesenden Schülern der katholischen Schulen Ungarns gab der Kardinal von Genua diese Botschaft mit auf den Weg: „Gott ist kein Konkurrent eurer Freiheit!“ Auch sei der Glaube kein Feind der Vernunft, sondern suche diese vielmehr, so wie auch die Vernunft den Glauben brauche, um wahrhaft zu sich selbst zu kommen.
An alle Jugendlichen gewandt, versicherte Kardinal Bagnasco: „Die Kirche braucht euch, eure Jugend, euren Enthusiasmus – und ihr braucht Jesus. Alle altern schnell, nur Gott allein ist immer jung.“ Die Jugendlichen sollten darum die Eucharistie ins Zentrum aller ihrer Tage stellen. Die Eucharistie sei die bleibende Präsenz Jesu Christi.
Staatspräsident János Áder erinnert die Besucher des IEC in einem Grußwort an die mehr als tausendjährige Verbindung seines Landes mit dem Christentum. Der Internationale Eucharistische Kongress schaffe eine „besondere Gelegenheit, gemeinsam zu beten, gemeinsam den erlösenden Willen Gottes zu suchen und wieder und wieder sein Ebenbild im anderen zu entdecken“, so Áder. DT/sba
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