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Hausgottesdienst an Palmsonntag

Die Tagespost stellt Anregungen und Hilfestellungen für die Gestaltung der Heiligen Woche zur Verfügung.
Palmweihe Palmsonntag
Foto: Diether Endlicher (dpa) | Zwei Buben tragen ihre Palmbuschen in die Kirche. Auch in Corona-Zeiten kann man manche alte Bräuche pflegen.

Die Volksfrömmigkeit mit ihren Bräuchen gibt hier vielfältige Möglichkeiten.  Gerade der Palmsonntag als Tor zur Heiligen Woche  hält gerade für Kinder einprägsame Bräuche bereit. Man kann ihnen gut erklären, was die Palmen bedeuten, wie man Jesus zugerufen hat „Hosanna dem Sohne Davids“ u. v. m. Eine gehörige Portion Kreativität ist gefragt. Das bereiten der – wenn es die rechtlichen Umstände zulassen – bereits vom Priester gesegneten Palmzweige, eine Palmpozession mit dem Evangelium vom Einzug Jesu, das Ritual den Anklopfens an unseren Haustüren: Der Herr zieht ein in sein Jerusalem. 

Wenn es die rechtliche Situation erlaubt, sollte man bereits gesegnete Palmen(Beispielsweise Buchsbaum oder andere ortsübliche Zweige) bereithalten. Ein Kreuz könnte feierlich geschmückt werden, Kerzen brennen. Man halte ausreichend Gesangbücher(beispielsweise das "Gotteslob") oder Liederzettel bereit. Eine musikalische Ausgestaltung durch Instrumente und ggf. Gesang kann diese Feier ruhig bereichern.  

Der Hausgottesdienst zu Palmsonntag, wie er hier vorgeschlagen wird, besteht aus dem Beten eines Psalms, des Evangeliums vom Einzug Jesu in Jerusalem und einem Gebetsteil mit dem aufstecken der Palmzweige an ein Kreuz. Je nach Umständen, könnte man auch den entsprechenden Abschnitt über den Text des Evangeliums aus dem Buch "Jesus von Nazareth" von Benedikt XVI. zur Auslegung vorlesen.

Die Feier beginnt mit dem Lied "Singt dem König Freudenpsalmen" (Gotteslob 280) und dem Kreuzzeichen:

Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes. Amen.

 
Ein Vorbeter betet Psalm 24 (23), 7-10

Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit.

Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf.

 

Es folgt das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem (Mt 21,1-11):

Aus dem Matthäusevangelium.

Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. 

Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.

Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und man fragte: Wer ist dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Gang mit den Palmzweigen in die Wohnung, gegebenenfalls Anklopfen an der Haustüre. Niederlegen der Zweige beim Kreuz bzw. Anstecken am Kreuz. Gebet vor dem geschmückten Kreuz.

Es schließt sich das Vater unser und das Tagesgebet aus der Palmsonntagsmesse an:

Allmächtiger, ewiger Gott, Deinem Willen gehorsam, hat unser Erlöser Fleisch angenommen, er hat sich selbst erniedrigt und sich unter die Schmach des Kreuzes gebeugt. Hilf uns, dass wir ihm auf dem Weg des Leidens nachfolgen und an seiner Auferstehung Anteil erlangen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit Dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

 Die Feier schließt mit der Segensbitte:

Der Herr + segne uns, er bewahre uns vor allem Bösen und führe uns zum ewigen Leben. Amen.

Am Ende kann ein passendes Marienlied gesungen werden, wie "Christi Mutter, stand mit Schmerzen" (Gotteslob 532) oder den Kreuzhymnus "Der König siegt, sein Banner glänzt" (Gotteslob 299; besser bekannt unter dem  alten Titel "Des Königsbanner wallt empor").

Daniel Kretschmar ist katholischer Priester und wohnt in Salzburg.

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