Nachdem bekannt ist, wer für den Raub der umstrittenen „Pachamama“-Figuren aus einer römischen Kirche verantwortlich ist, kritisiert der Theologe Johannes Hartl die Aktion an sich, kann aber gleichzeitig den Ärger über die Holzfiguren nachvollziehen. „Das Entwenden fremden Eigentums kann an sich nicht gutgeheißen werden“, so der Leiter des Augsburger Gebetshauses gegenüber der „Tagespost“. Die Tat lege jedoch den Finger in eine tiefere Wunde.
Synode von zweifelhaften Theologie der Inkulturation motiviert
Bereits im Arbeitspapier zur Amazonassynode, dem sogenannten „Instrumentum laboris“, habe sich gezeigt, dass das Bischofstreffen von einer zweifelhaften Theologie der Inkulturation motiviert sei. Dass es in jeder Kultur Gutes und Wertvolles gibt, stehe außer Frage. Ebenso gebe es das vom Bösen Entstellte.
Im Falle der Pachamama habe man es aber mit einer Göttin der Qechua und Aymara zu tun, also nicht mit einer neutralen Darstellung der indigenen Kultur. „Eine solche Statue in einer Kirche aufzustelen, verstärkt den Eindruck, die Synode sei gegen Synkretismus nicht wachsam genug“, so Hartl. „Während Diebstahl kein probates Mittel ist, kann ich gut verstehen, dass diese Statuen Ärgernis hervorrufen.“
Viel Zuspruch, aber auch Kritik für Raub der Figuren
Am Montag hatte sich der österreichische Lebensrechts-Aktivist Alexander Tschugguel bekannt, die Holzfiguren nackter schwangerer Frauen aus der römischen Kirche Maria in Traspontina entwendet und in den Tiber gestoßen zu haben. Seitdem erntet er viel Zuspruch, aber auch Kritik für sein Handeln.
Im Gespräch mit der „Tagespost“ erklärte Tschugguel, er habe die Figuren nicht nur aus Gründen des erstens Gebots „abgeräumt“, sondern auch „weil dahinter eine Ideologie steckt, die seit Jahrzehnten über die Befreiungstheologie Einzug in die katholische Kirche gefunden hat“. Die Kirche habe sich im Zuge der Synode einer „Diktion“ untergeordnet. „Die Holzfiguren werden benutzt für ein globalistisches Programm“, so der Lebensrechts-Aktivist.
DT/mlu