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Generalvikar äußert Kritik an Vatikan-Schreiben zu Papst-Äußerungen

Pfeffer sieht Papst beschädigt. Nach einer Richtigstellung des Vatikans kritisiert der Generalvikar des Bistums Essen den Vatikan. Ein Zeichen der Akzeptanz sei nötig.
Generalvikar Klaus Pfeffer
Foto: --- (Bistum Essen) | Generalvikar Klaus Pfeffer äußert scharfe Kritik an Vatikan-Schreiben zu Papst-Äußerungen. Ein Zeichen der Akzeptanz sei nötig, meint der Priester.

Der Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer, hat ein Schreiben des Vatikans kritisiert, in dem Äußerungen von Papst Franziskus zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften relativiert worden sind. Es sei für ihn „eine desaströse Art der Kommunikation“, so Pfeffer gegenüber dpa.

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Vatikan erklärt

Papst Franziskus hatte sich in einem Film unter anderem zu einem Recht für Homosexuelle auf eine Familie und einer rechtlichen Regelung ihrer Partnerschaften geäußert.Missverständliche Interpretationen der Aussagen hatten zu Irritationen bezüglich der Haltung des Papstes geführt. Zudem war die Aussage aus zwei unterschiedlichen Interviews zusammenhanglos aneinandergefügt worden. Der Vatikan hatte eine Richtigstellung des Sachverhaltes der päpstlichen Aussagen übe die Nuntiaturen an alle Bischöfe weltweit versandt. Darin stellt der Vatikan außer dem Zustandekommen der päpstlichen Aussage zudem klar, dass die Lehre der Kirche zu diesem Thema sei „im Laufe der Jahre viele Male bestätigt“ worden und mithin unverändert sei.

Kritik aus Essen

Pfeffer sagte der dpa dazu: „Der Papst äußert sich in einem Film, der offenbar vom Vatikan autorisiert wurde. Das löst dann entsprechende Reaktionen in der Öffentlichkeit aus, und daraufhin fühlt sich der Vatikan berufen, die Aussagen des Papstes zu interpretieren, sprich: abzuschwächen.“ Das werfe ein sehr schlechtes Licht auf den Vatikan und beschädige den Papst, so Pfeffer gegenüber der Agentur. Der Papst hätte doch ein wichtiges menschenfreundliches Signal gesetzt, so der Generalvikar, warum müsse das jetzt wieder relativiert werden? Er sieht homosexuelle Menschen dadurch verletzt. Er fände es geboten, ein klares Zeichen der Akzeptanz zu setzen. Die begründete Pfeffer mit der Bedrohungslage Homosexueller in vielen Staaten. DT/dpa/pwi

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