Kurienerzbischof Georg Gänswein sieht katholische Bischöfe und Priester unter einem Generalverdacht. „Eine schlechtere Presse als heute hatte die Kirche in der freien Welt noch nie“, schreibt der Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. in einem Essay in der „Welt am Sonntag“.
"Kernschmelze unserer Kultur" durch Missbrauchskrise
„Als katholischer Bischof und Priester gehöre ich inzwischen jenem Berufsstand an, dessen Leumund zuletzt grausam unter die Räder gekommen ist“, fügte der Präfekt des Päpstlichen Hauses hinzu. Das sei auch durch die Sünden und Verbrechen vieler Priester verursacht worden. Mit der Missbrauchskrise gehe eine „Kernschmelze unserer Kultur“ einher. Dennoch habe die Kirche seit 2.000 Jahren die unglaubliche Botschaft von der Menschwerdung Gottes zuverlässig aufbewahrt, betonte Gänswein.
Es sei kein Wahn, dass die katholische Kirche mit ihrem Glauben die ganze Welt in den vergangenen zwei Jahrtausenden „zum Guten und Schönen und Wahren verwandelt hat wie keine Kraft sonst in der Geschichte“. Gänswein erinnert sich in dem Essay an die Weihnachtstage seiner Kindheit im Schwarzwald, die Rituale in der Familie und den Glanz der Weihnachtsgottesdienste.
Zum Guten und Schönen beigetragen
Zentral zu Weihnachten gehöre die Freude an der Geburt des Gottessohnes. „Wer also sehen will, was unsere Heimat, was Europa schön und groß und liebenswert gemacht hat, muss deshalb hierhin schauen, in diese Futterkrippe für Tiere in einer Höhle in Bethlehem, und muss auf dieses Kind blicken.
DT/KNA
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