Der Vorsitzende der Ökumenekommission der DBK, Gerhard Feige, hat sich im Interview mit der KNA zum Schreiben der Glaubenskongregation zum Papier des Ökumenischen Arbeitskreises (ÖAK) geäußert. Der Bischof kritisierte die Intervention der römischen Dikasterie und übte zugleich Kritik an der Studie des ÖAK.
Keine Selbstkritik
Er bemängelte, die Glaubenskongregation zeige nur auf, was angeblich nicht katholischen Wahrheiten entspreche. Es gebe allerdings auch Anfragen an die katholische Seite. Die katholische Kommunionpraxis unter nur einer Gestalt bezeichnete Feige als nicht stiftungsgemäß. Darüber hinaus bezeichnete er katholische Formulierungen zur Opferproblematik als missverständlich. Er monierte, dass die Glaubenskongregation das mit keiner Silbe erwähne. Statt Selbstkritik würden seiner Ansicht nach wieder einmal dogmatische und kirchenrechtliche Mauern höher gezogen. „Wie lange will man eigentlich noch so verfahren, ohne dass Ökumene zum folgenlosen Glasperlenspiel verkommt?“, fragte der Magdeburger Oberhirte. Viele hätten schon lange keinerlei Verständnis mehr für solche Manöver aus Rom und gingen ohnehin ihre eigenen Wege.
ÖAK erzeugt Druck
Kritik äußerte Feige auch an der Studie des ÖAK. Diese wolle, so Feige im Interview, durch eine praktische Handlungsempfehlung konkret etwas bewegen. Damit werde kurz vor dem 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) Druck erzeugt, der dem ökumenischen Anliegen schaden könnte. Für viele sei nämlich vor allem nur interessant, ob man jetzt auch bei den anderen zur Kommunion gehen könne, nicht aber, ob die Voraussetzungen dafür wirklich schon gegeben seien. DT/pwi
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