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Fall Pell: Medien droht hohe Geldstrafe

Mehrere australische Medien wollen sich offenbar schuldig bekennen, im Missbrauchsverfahren gegen Kardinal Pell gegen eine Nachrichtensperre verstoßen zu haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat man sich auf einen Deal geeinigt.
Kardinal George Pell umringt von Journalisten
Foto: David Crosling (AAP)

In der juristischen Aufarbeitung der Berichterstattung zum Missbrauchsverfahren gegen den australischen Kardinal George Pell drohen mehreren australischen Medien Geldstrafen in Millionenhöhe. Nach Angaben der australischen Staatsanwaltschaft wollen sich mehrere TV-Sender und Zeitungen schuldig bekennen, gegen eine verhängte Nachrichtensperre verstoßen zu haben. 

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Nachrichtensperre in 72 Fällen gebrochen?

Zu den betroffenen Medien gehört der Staatsanwaltschaft zufolge der TV-Sender „Channel 9“ sowie die Zeitungen „The Age“, der „Sydney Morning Herald“ oder die „Australian Financial Review“. Die betroffenne Medien hätten sich auf einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geeinigt und sich bereiterklärt, die Kosten der Staatsanwaltschaft zu schultern. Im Gegenzug würden die Vorwurfe gegen einzelne Journalisten und Reporter fallengelassen, heißt es.

Insgesamt saßen 18 Journalisten und zwölf Medienorganisationen auf der Anklagebank des Supreme Court of Victoria. Ihnen wurde vorgeworfen, in 72 Fallen die Nachrichtensperre gebrochen zu haben, die wahrend des zweiten Geschworenen-Verfahrens gegen Kardinal George Pell verhangt worden war. Einzelnen Journalisten hatte im Fall eines Schuldspruchs sogar mehrere Jahre Gefangnis gedroht.

Kardinal George Pell war 2019 wegen vermeintlichen sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Gefangnis verurteilt worden. Der ehemalige Wirtschaftsprafekt des Vatikans saß davon 13 Monate ab, bis Australiens Oberster Gerichtshof im April 2020 das juristisch umstrittene Urteil aufhob. Pell ist mittlerweile nach Rom zuruckgekehrt.  DT

Im Prozess um die mediale Berichterstattung im Fall Pell soll es wohl eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft geben. Ausführliche Hintergründe hierzu lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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